Um den Lloydhof ging es am Dienstag in der Stadtbürgerschaft. Dabei stricht der Senat den Erfolg der Umgestaltung des Einkaufszentrums zum „City Lab“ heraus. Denn laut Wirtschafts-Staatsrat Ekkehardt Siering seien von den 24 Ladenflächen im ehemaligen Lloyd-Hof nunmehr 22 Läden belegt. Eine Fläche sei noch für eine Existenzgründerin reserviert.
„Nach Einschätzung der Mieter sind die Besucherzahlen stetig steigend“, meinte der Staatsrat. Besonders gelungene Veranstaltungen fanden beispielsweise an verkaufsoffenen Sonntagen statt. „Die Kundenresonanz auf Angebot und Aufenthaltsqualität ist sehr positiv“, lautete die Antwort auf Nachfrage des SPD-Abgeordneten Andreas Kottisch.
„Einigen“ im City-Lab fehlt noch „Zielkundschaft“
Die Mieter seien sehr zufrieden. Einräumen musste das Wirtschaftsressort aber auch, dass „einige Mieter“ noch „Zielkundschaft“ gewinnen und ihren Bekanntheitsgrad steigern müssten. Marketingmaßnahmen wie Poster und Plakate sollen in den kommenden Wochen für das City-Lab werben. Die Wirtschaftsförderung begleite das.
Hier hakte die CDU nach. Susanne Grobien fragte, wie hoch eigentlich die Kosten für das Marketing seien. Staatsrat Siering erläuterte, bis 30. Juni 2016 rund 17.000 Euro ausgegeben wurden, für Werbebanner, Schilder und auch die Internetseite. In der zweiten Jahreshälfte werde man nun 150 sogenannte City-Light-Poster und 15 Großflächenplakate aufstellen. Auch soll es Unterstützung für weitere Veranstaltungen geben. Das würde einen ähnlich hohen Betrag erfordern.
„Es ist ja ein Experimentierfeld“
Die konzeptionellen Arbeiten habe die Wirtschaftsförderung in Eigenarbeit entwickelt. Grobien hakte aber weiter nach und fragte, ob eigentlich geplant war, nicht nur Geschäfts dort anzusiedeln, sondern auch ein Event-Center für die Partei „Die Partei“ oder Kunst- und Kulturvereine?
„Es ist ja ein Experimentierfeld“, meinte Siering. Dort könne viel ausprobiert werden, man habe kurze Kündigungsfristen für die Mietverträge vorgesehen. Grobien bemängelte, dass rund 35.000 Euro im Jahr für eine Werbegemeinschaft, wie es sie an vielen anderen Stellen der Stadt gebe, viel Geld seien.
Marketingkosten in „vernünftiger Relation“
„Wir achten darauf, was wir jedem Cent machen“, so der Staatsrat. Doch man müsse etwas Neues ausprobieren. „Das Geld ist gut eingesetzt.“ Und Kottisch meinte, man müsse nicht nur von Mut- und Gründerkultur sprechen, sondern sich auch dafür einsetzen.
Er strich heraus, dass das City-Lab ja auch Mieteinnahmen generiere, und in Relation dazu seien die Mittel fürs Marketing doch angemessen. „Das ist eine vernünftige Relation“, pflichtete der Staatsrat ihm bei – ohne allerdings Zahlen zu nennen. Die Höhe der Mieteinnahmen will der Staatsrat aber in der Deputation nachliefern.