670 Euro hat bisher ein Student monatlich bekommen, wenn ihm der Höchstsatz des Bundes-Ausbildungs-Förderungs-Gesetz (Bafög) zustand. Die Bundesregierung hat seit Montag ein Reformpaket in Kraft gesetzt, das jetzt zusätzliches Geld ins studentische Portemonnaie spült. Um sieben Prozent sind die Beiträge erhöht worden, 735 Euro Höchstsatz werden ab sofort gezahlt.
„BaföG ist eine der wichtigsten Säulen für Chancengerechtigkeit im Bildungssystem“, kommentiert die Bremer Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt. Bremen habe sich auf Bundesebene dafür eingesetzt.
Doch nicht nur die Grenzen für den Bafög-Satz werden angehoben. Auch die Einkommensfreibeträge der Eltern, also die Grenze wie viel die Eltern verdienen dürfen, damit das Kind Bafög bekommt, sind erhöht worden – ebenfalls um sieben Prozent. So rechnen die Behörden damit, dass bis zu 110.000 Studenten und Auszubildende zusätzlich ein Recht auf die staatliche Unterstützung bekommen.
„Bafög den Lebenswirklichkeiten anpassen“
Wer davon alleine nicht leben kann, durfte bisher nur begrenzt Geld dazu verdienen. Mit der neuen Gesetzesänderung können Bafög-Bezieher ab sofort bis zu 450 Euro monatlich verdienen, ohne dass ihnen dafür Geld abgezogen wird.
Auch Studierende mit Kindern sollen von der Reform profitieren: Für jedes Kind gibt es ab sofort 130 Euro einheitlich ausgezahlt. Bremens Bildungssenatorin Quante-Brandt will jetzt das nächste Thema in Angriff nehmen: „Als Nächstes wollen wir das BAföG den neuen Lebenswirklichkeiten von Studierenden anpassen: gerade für ältere Studierende, die vorher einen Beruf erlernt haben, müssen wir die Fördermöglichkeiten verbessern.“
Studentenwerk empfiehlt Bafög-Antrag jedem
Studenten, die sich über die Fördermöglichkeiten informieren möchten, können beim Studentenwerk Bremen beraten werden. Die begrüßen die Erhöhung: „Wir freuen uns sehr über die längst überfällige Reform. Natürlich kann es immer etwas mehr sein, aber mit der Erhöhung der BAföG-Bedarfssätze und der BAföG-Freibeträge um jeweils 7% und weiterer Anpassungen ist ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung getan worden“, so Sprecherin Maike Brünung.
Das Studentenwerk empfehle grundsätzlich jedem Studenten, einen Antrag zu stellen, um heraus zu finden, ob ein Anspruch besteht. Mit der neuen Reform seien diese Chancen noch einmal gestiegen.