Der Laubengang in Arsten wird jetzt mit Mitteln der Stiftung Denkmalschutz fertiggestellt. Foto: Schlie Der Laubengang in Arsten wird jetzt mit Mitteln der Stiftung Denkmalschutz fertiggestellt. Foto: Schlie
Fotokulisse

In Arsten spazieren wie im 18. Jahrhundert

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Er ist uralt, aber für die meisten Bremer trotzdem ein echter Geheimtipp: Der Laubengang im Pfarrgarten Arsten ist gleichzeitig eine tolle Fotokulisse und ein einzigartiger Spazierweg, der jetzt fertiggestellt wird.

Wer den Laubengang im Pfarrgarten der Arster Kirche St. Johannes durchschreitet, steht mittendrin in der Bremer Geschichte. Das Naturdenkmal stammt nämlich aus dem 18. Jahrhundert und viele der Linden, die dort wachsen, stammen noch aus seinen Anfängen.

„Man sollte meinen, sie hätten dicke Stämme“, sagt Detlef Kniemeyer, der die Sanierung des Laubengangs seit Jahren begleitet. „Weil aber alle 30 Zentimeter ein Baum steht, haben sie keine Chance, dick zu werden.“

Laubengang aus mehr als 1.000 Bäumen

Mehr als 1.000 Linden säumen und überspannen den rund 200 Meter langen Laubengang. Für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz handelt es sich dabei um eine ganz besondere Perle. Deshalb unterstützt sie die Sanierung jetzt zum zweiten Mal.

15.000 Euro erhält die Kirchengemeinde. 2010 gab es bereits 12.500 Euro. „Sowohl das Alter des östlichen Laubengangs als auch die Seltenheit dieses gartengestalterischen Elements begründen die besondere Förderungswürdigkeit“, heißt es in der Erklärung.

Auch Pflanzen können Denkmal sein

Dass auch Pflanzen ein Denkmal sein können, ist für Dr. Ursula Schirmer, Sprecherin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, nichts Ungewöhnliches. „So wie sich der Geschichtsbegriff verändert hat, hat sich auch der Denkmalbegriff entwickelt“, sagt sie. Und das heißt: Nicht nur Schlösser, sondern auch Schiffe und Gärten können Denkmäler sein.

Alt genug ist der Laubengang auf jeden Fall. Das älteste Teilstück, welches das Areal nach Osten in begrenzt, lässt sich auf das 18. Jahrhundert zurückführen. Die übrigen Bereiche wurden in den 1950er-Jahren vom damaligen Bremer Gartenbaudirektor Erich Ahlers hinzugefügt. Zwei mal wurde der Gang verkleinert. Seit den 1970er-Jahren steht unter Denkmalschutz.

Laubengang soll jetzt fertig werden

Mit der zweiten Finanzspritze will die Kirchengemeinde jetzt den Laubengang zu Ende sanieren. Unter anderem müssen Metallgerüste erneuert und Bäume entfernt werden. Denn gemäß dem Ursprungsgedanken sollen ausschließlich Einzelbäume den Gang säumen.

„Manchmal wachsen aus einer Wurzel aber mehrere Stämme“, erklärt Kniemeyer. 2008 haben die Überlegungen zur Sanierung begonnen, nachdem das Areal jahrzehntelang verwildert war. Um die Arbeiten abschließen zu können, hoffen die Denkmalschützer aus Arsten auf weitere Unterstützung von der Landeskirche, von der Kommune und vom Bürgerparverein.

Bisher sind die Kinder aus dem benachbarten Kindergarten die häufigsten Nutzer des Laubengangs. Aber am Nachmittags und an den Wochenenden ist er auch für die Öffentlichkeit zugänglich. „Das ist aber noch ein Geheimtipp“, sagt Kniemeyer.

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