Was 2014 mit dem Überraschungshit „Wolke 4“ anfing, der seinen Weg mit mehr als 13 Millionen Klicks zunächst über YouTube und dann durchs Radio in die Ohren einer Generation fand, die scheinbar nur auf den jungen Philipp Dittberner gewartet hatte, geht nun endlich in Albumlänge weiter.
Auch die neuen Stücke schrieb er in seinem Zimmer, entwickelte sie dann aber zusammen mit Produzent Daniel Schaub in dessen Tonstudio weiter.
Was nun auf „2:33“ zu hören ist (darunter auch „Das ist dein Leben“) sind gewachsene, große Songs, vielschichtig produziert, mit allen Instrumenten, die Sinn machen für einen Singer/Songwriter, der auch mit dem Pomp der großen Bühnen mithalten kann. Tiefe, warme Bässe, Streicher, Bläser, Echo und Hall, Klavier, ein einfallsreiches Schlagzeug, Xylophon, symbiotische Synthesizer, dazwischen Philipps Gitarre – das Instrument, mit dem alles anfing –, und dann diese ruhige, intensive Stimme, die viel zu erzählen hat, dabei nie aufdringlich wird.
„Ich bin der, der dich versteht“
Bevor er innerhalb eines Jahres zu einem der heißbegehrtesten Songwriter der Republik aufstieg, war er Physiotherapeut, hatte im Zuge seiner Ausbildung in einem Krankenhaus vor allem mit Menschen zu tun, denen es nicht gut ging und denen man vor allem helfen konnte, wenn man ihnen zuhörte: „Das hat mich für die Schicksale der Menschen ein Stück weit sensibler gemacht“, sagt er heute.
Das Prinzip Dittberner fasst der Sänger dabei am besten selbst in Worte: „Ich bin nicht der Größte, ich bin nicht der Beste – ich bin nur der, der dich versteht“ singt er in „Bevor du gehst“. Zu erleben ist der Sänger am kommenden Mittwoch, 31. August, 20 Uhr, im Modernes.
Nagelritz singt mit Fischforschern
Mit frivoler Doppeldeutigkeit, frechem Augenzwinkern und einer Malteser erprobten Seemannskehle bewegt sich Nagelritz zwischen Comedy, Kabarett und Chanson. Liedtexte leiht sich das Multitalent bei Ringelnatz und vertont sie auf dem Schifferklavier und mit der Gitarre. Das neue Programm „Nagelritz und die Fischforscher“ präsentiert er erstmals mit einer fischwissenschaftlichen Band.
Gabriel Lonquich (Schlagzeug) und Uli Sobotta (Euphonium und Bass) sind die Fischforscher, mit denen es auf Tauchfahrt durch allerlei Absurditäten geht: Zu einem Zeitpunkt als Noah alles Getier nach der Sintflut wieder von der Arche ließ, gab es eine Überpopulation an Fischen auf der Erde. Während von jeder Art zwei Stück, verwirrt und orientierungslos über verwüstete Steppen trabten, wurden die Fische Kulturträger der ganzen Welt. An ihnen war die Sintflut vorbeigegangen – und so sie sind bis heute die Quelle für alle kulturellen Entwicklungen.
Seemannsgarn oder wahre Geschichte? Das mit allen Wassern gewaschene Publikum wird es herausfinden – am Freitag, 26. August, ab 20 Uhr, in der historischen Maschinenhalle des Alten Pumpwerks.
Wilder Beat der 60er Jahre
Sie servieren einen Cocktail aus coolem 60ies-Beat, wildem Garagerock und fuzzigem Surfsound: Shakeadelic Blast. Einsteigen und abschnallen sollte man sich also, wenn das Braunschweiger Beat-Quartett zu seinemTrip quer durch die Galaxie der coolen 60er aufbricht und den Orbit mit Klassikern der Yardbirds, Sonics oder Kinks aufmischt und dabei mit Schirm, Charme und Melone auch noch die skurrilsten Songs sowie Film- und Fernseh-Soundtracks dieser Ära feilbietet. Wer mag, kann die Ausnahmemusiker und ihre mitreißende Musik am kommenden Freitag, 26. August, 20 Uhr, im Bürgerhaus Weserterrassen erleben.