Alle 123 Kinder aus den sechs Gruppen in der Kita Schatzinsel haben am Montag die Trommelhocker kennengelernt. Anne Higgen (Mitte) sorgte für die ersten wohlklingenden Töne. Foto: Konczak In Bremen fehlt es an mindestens 600 Kita-Plätzen, die Behörde bemüht sich, die CDU ist empört. Foto: Konzcak
Pro und Contra

Macht die Bildungsbehörde genug für Kita-Plätze?

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Zum Start des neuen Kita-Jahres fehlt es in Bremen an mindestens 600 Kita-Plätzen. Die CDU wirft der Bildungsbehörde vor, nicht ausreichend geplant zu haben. Die Behörde räumt Fehler ein, meint aber Lösungen zu finden.

Frank Pietrzock, Staatsrat Senatorin für Bildung, Foto: WR

Pro: „Wir investieren viel Geld“

Für das Kindergartenjahr 2016/17 schaffen wir über 1.000 zusätzliche Plätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dennoch haben wir nicht genug. Der Senat sieht bis 2020 zusätzlich zur bereits bestehenden Ausbauplanung (ab 2015 32 neue Krippen/Kitas) 21 neue Einrichtungen vor.

Wir investieren viel Geld und nutzen auch die Bundesmittel. Von der Planung bis zur Fertigstellung dauert der Bau allerdings rund drei Jahre. Das hilft den Kindern und Eltern, denen akut die Plätze fehlen, aber nicht. Bremen braucht das Bündnis für den schnellen Ausbau der Krippen und Kitas sowie zur Lösung der aktuellen Versorgungsprobleme.

Die Aufstellung von Containern ist geplant, wird aber auch erst in einigen Monaten zur Linderung beitragen können. Wir werden deshalb mit den Trägern wieder Gespräche über Gruppengrößen führen müssen. Dies kann nur eine befristete Maßnahme sein. Die Notsituation zwingt uns leider dazu.

Frank Pietrzok, Staatsrat bei der Senatorin für Kinder und Bildung

Sandra Ahrens, familienpolitische Sprecherin der CDU, Foto: CDU

Contra: „Behördenchaos Drama für Eltern“

Die Bildungssenatorin hat zum Start des Kindergartenjahres keinen Überblick, wie viele Plätze vorhanden sind, wie viele benötigt werden und wie viele fehlen. Möglicherweise handelt es sich um mehr als 1.000 fehlende Kita-Plätze.

Die einfachsten Ist- und Soll-Zahlen nicht zu kennen, ist senatorisches Versagen. Zudem sind Bundesmittel offenbar nicht abgerufen und längst versprochene Gelder an Träger zum Ausbau nicht freigegeben worden. Dabei ist dem Senat durch eine Studie seit zwei Jahren bekannt, dass Bremen in 2016 rund 1.000 Plätzen mehr benötigt.

Trotz dieser Kenntnis haben Senatorin Claudia Bogedan und Vorgängerin Anja Stahmann es nicht für nötig befunden, rechtzeitig zu handeln. Das Chaos ist vor allem ein Drama für die betroffenen Eltern, deren Rechtsanspruch auf Betreuung ignoriert wird. Chancengleichheit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden von Rot-Grün so torpediert.

Sandra Ahrens, familienpolitische Sprecherin der CDU

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