„Im Ostreszów-Platz fehlen Verstecke“, „ein Trampolin auf dem Großen Spielplatz wäre schön“, „große Bäume“ oder auch „Wasser zum Matschen“ – wenn man Kinder und Eltern in Brinkum und Seckenhausen fragt, wie sie sich ihre Spielplätze und Grünflächen wünschen, dann gibt es auch Antworten.
Bürger wurden gefragt, wie Treffpunkte aussehen sollen
Um in Brinkum und Seckenhausen die Treffpunkte für Kinder, Jugendliche und Senioren attraktiver zu machen, wird von der Gemeinde ein sogenannter „Spielleitplan“ aufgestellt.
Konkrete Ideen sammelt aber erst einmal nicht der sprichwörtliche „Grüne Tisch“. Gefragt wurden von November bis Juli die Bewohner der Ortsteile. 93 Bürger (Kita-Kinder, Schüler, Eltern und Senioren) füllten Fragebögen aus. Weitere Schüler markierten auf einem Stadtplan die Orte, die sie gerne und weniger gerne besuchen.
Großer Spielplatz an Weyher Straße am beliebtesten
Das Ergebnis: Mit Abstand am beliebtesten ist der Große Spielplatz an der Weyher Straße – 16 von 55 Befragten gaben an, ihn besonders gerne zu mögen. Die Grünflächen an der Weyher Straße, der kleine Spielplatz an der Jupiterstraße bekamen noch sieben, beziehungsweise sechs Stimmen.
Alle anderen zwölf Grün- und Spielflächen in Brinkum und Seckenhausen erhielten jeweils eine bis vier Stimmen. Als besonders wichtigen Treffpunkt nannten die Teilnehmer über die Spielplätze hinaus den Jugendtreff „Haus am Wall“.
Themen: Gefahren im Verkehr und Konflikte mit anderen
Thematisch wurden auf den Fragebögen Gefahren auf dem Schulweg ebenso behandelt wie die Ausstattung von Treffpunkten oder auch Probleme mit anderen Nutzern.
Nun liegt es an der Gemeinde, zu entscheiden, welche Anregungen tatsächlich in einen Spielleitplan aufgenommen und umgesetzt werden.
Die Themen wurden verschiedenen Ausschüssen zugeordnet. Am Mittwochabend tagt der Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Umwelt. Er wird sich besonders mit den Wünschen für Spielplätze und Grünflächen und ihre Gestaltung beschäftigen.
Politik wird nicht alle Wünsche für Spielplätze erfüllen
Insgesamt 218 Wünsche und Anregungen wurden zu diesem Thema abgegeben. Für alle hat die Verwaltung sogenannte Abwägungsvorschläge entwickelt – Empfehlungen an die Politik, wie damit umgegangen werden soll.
Bei einem Blick in das Dokument wird klar: Längst nicht alle Wünsche können auch erfüllt werden. Manchen Ideen sind schlicht zu teuer, einige stehen im Widerstreit zu anderen Interessen.
Spielflächen brauchen auch Freiraum
Die Chancen für eine Tischtennisplatte am Spielplatz Weyher Straße etwa stehen eher schlecht: „An dieser Stelle musste eine Tischtennisplatte aufgrund von Anwohnerbeschwerden (Lärm durch starke Nutzung) wieder entfernt werden“, heißt es im Abwägungsvorschlag.
Und eine lange Seilbahn auf dem Spielplatz an der Jupiterstraße wird ebenfalls nicht empfohlen. Die würde die Fläche nämlich an ihre Grenzen führen – und „Spielplätze sollten auch Freiräume bieten und nicht nur aus Geräten bestehen“, so die Begründung.
Gute Aussichten für Verstecke und Bolzplatz-Erneuerung
Dennoch werden etliche Vorschläge durchaus in Erwägung gezogen. Sitzgruppen an der Grünfläche an der Jupiterstraße etwa, das Anlegen von Verstecken, Höhlen und Tunneln an den Spielplätzen Jupiterstraße und Weyherstraße und eine Sanierung des Bolzplatzes sind nur einige der Empfehlungen.
Wer sich über die weiteren Ideen und ihre Erfolgsaussichten informieren möchte, kann hier das entsprechende Dokument der Gemeinde Stuhr einsehen. Mittwoch ab 20 Uhr können Interessierte bei der öffentlichen Sitzung des Umweltausschusses im Rathaus sehen, wie die Politik entscheidet.
Um zu erfahren, welche Ideen tatsächlich umgesetzt werden, braucht es noch einen etwas längeren Atem: Auch der Haushaltsausschuss muss die Pläne absegnen – Neuerungen wollen bezahlt werden.