Lord Voldemort ist tot, Harry inzwischen erwachsen und wie seine einstigen Freunde verheiratet und reich mit Kindern gesegnet. Die deutschsprachige Fortsetzung der Harry Potter-Erfolgsstory kam am Samstag in Deutschland auf den Markt. Bundesweit öffneten daher viele Buchhändler schon um 0.01 Uhr, in Erinnerung an den einstigen Hype, den es um die Veröffentlichung früherer Teile der Bücherreihe gab.
Zauberbesen für Frühaufsteher
In Bremen ging es eher gemächlich zu: Die ersten Fans, die sich zur Öffnung von Thalia an der Duckwitzstraße einfanden, erhielten zu ihrem Einkauf einen Zauberbesen. Darüber freute sich die zehnjährige Luna Groß Garcia.
Im Hogwarts-Shirt erzählt sie von Fanartikeln und Büchern, die in ihrer „Harry-Potter-Ecke“ einen Ehrenplatz haben. „Das ist eher ein Schrein“, erklärt ihre Mutter Sonia Garcia. Zwei weitere Eltern haben sich ebenfalls schon vor 9 Uhr eingefunden und für ihre Kinder je ein Buch und einen Besen abgeräumt.
Harry Potter „schwer einzuschätzen“
Eine Stunde später: In der Filiale an der Obernstraße ist zur Eröffnung etwas mehr los. Immerhin gut 15 Fans warten vor dem Geschäft, um pünktlich ein Exemplar abzugreifen. Melissa, 14 Jahre, und ihre Freundin Marlene, 13 Jahre, haben sich zum Kauf des neuen Buches verabredet und warten vor dem Eingang. Danach wollen sie gleich nach Hause – lesen. Die Anderen, die sich auch gleich zur Harry Potter-Auslage orientieren, dürften zum Start der Serie etwa im Alter der beiden Freundinnen gewesen sein.
800 Bücher sind in der Filiale vorrätig – „Ich hoffe, die reichen für die ersten Tage“, sagt Filialleiterin Petra Kischkat, die schon nachbestellt hat. Der Verkauf von Harry Potter sei „schwer einzuschätzen“, meint sie, man sei aber vorbereitet. Ein vergleichbarer Andrang wie früher, nach dem erscheinen des vierten Buches, sei das heute nicht.
Englische Ausgabe unerwartet gut gelaufen
Die englische Ausgabe habe vor wenigen Wochen einen unerwarteten Run ausgelöst, „Die deutschen Buchhandlungen sind von dem Erfolg des englischen Buches überrascht worden. Damit hatte keiner gerechnet“, so Kischkat. Doch von einem Hype wie einst, ist in Bremen nicht viel zu spüren, schließlich kann man das Buch auch noch nach dem Ausschlafen kaufen.