Zucker, in Würfeln gestapelt. Foto: pixabay Zucker, in Würfeln gestapelt. Foto: pixabay
Süßes

Pro & Contra: Soll es eine Zuckersteuer geben?

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Ist eine Extra-Steuer auf Zucker, die es in einigen europäischen Ländern schon gibt, auch bei uns sinnvoll? Darüber streitet sich Annabel Oelmann, Chefin der Verbraucherzentrale, mit Hauke Hilz von der Bremer FDP.

Pro: Zuckersüßes nicht ohne Zuckersteuer

Dr. Annabel Oelmann, Vorstand, Verbraucherzentrale Bremen e.V.

Dr. Annabel Oelmann, Verbraucherzentrale Bremen

Auch in Deutschland sind immer mehr Kinder übergewichtig. Einen erheblichen Anteil daran haben Cola, Limo und co., weil ihnen Zucker in großen Mengen zugesetzt wird. Ein Beispiel: Eine Liter-Flasche Cola enthält 36 Stückchen Würfelzucker, ein 200 ml-Glas bringt es somit auf gut sieben Stückchen.

Das ist viel zu viel! Hinzu kommt, dass diese „Süßlust“ mit dem Erwachsenwerden nicht mal eben so verschwindet. Großbritannien ist kein Vorreiter, die Zuckersteuer gibt es beispielsweise schon in Belgien und Frankreich.

Und bei uns? Vermutlich werden sich die Getränkehersteller durchsetzen, die Lobby der Lebensmittelindustrie ist in Deutschland sehr stark. Da geht es vor allem um eigene Interessen und Gewinnmargen und nicht um Gesundheit und Vernunft.

Und so wird bei uns wohl weiterhin Zuckersüßes mit Lifestyle, Coolness und Natur beworben – ohne dass eine Zuckersteuer fällig wird.

Annabel Oelmann
Verbraucherzentrale

Contra: Verbraucher nicht bevormunden

Prof. Hauke Hilz, FDP-Fraktion Bremen

Prof. Hauke Hilz, FDP-Fraktion Bremen

Zucker versüßt das Leben. Menschen sind eigenverantwortlich. Wir müssen niemanden beim Essen bevormunden oder für sein Essverhalten mit einer Zusatzsteuer bestrafen. Wir brauchen ein stärkeres Bewusstsein für Lebensmittel, ihre Inhaltsstoffe und die Wechselwirkung von Ernährung, Lebenswandel sowie Sport und Bewegung.

Wir brauchen mehr Hintergrundwissen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. Immer mehr Menschen sind mit den Informationen überfordert, die auf Lebensmitteln zu finden sind.

Nur eine konsequente Verbesserung der Verbraucherbildung in Fragen der Ernährung, der Lebensmittel und die Vermittlung eines gesunden Lebensstils führen dazu, dass der Verbraucher mündig, sachlich und eigenständig frei entscheiden kann.

Eine Bevormundung oder Erziehung der Verbraucher ist nach Auffassung der Freien Demokraten nicht Aufgabe des Staates oder der Gesetzgebung.

Prof. Hauke Hilz
FDP-Fraktion Bremen

 

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