Noch immer kommt die Elterngeldstelle in Bremen nicht mit dem großen Ansturm klar. Derzeit müssen Eltern nach Angaben der Sozialbehörde drei bis vier Monate warten, bis die erste Zahlung auf ihrem Konto eingeht. „Das ist definitiv zu lange“, räumt Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) ein. „Mein Ziel ist, dass Eltern vier Wochen nach Eingang der vollständigen Antragsunterlagen mit der ersten Zahlung rechnen können.“
Deshalb erklärt Stahmann, dass die Elterngeldstelle in Bremen inzwischen um 2,5 Vollzeitstellen aufgestockt worden ist, weitere eineinhalb Stellen seien ausgeschrieben. Das werde für 35 Prozent mehr Personal sorgen. „Hintergrund ist die steigende Zahl von Beratungsfällen sowie die intensivere Beratungstätigkeit durch das 2015 eingeführte Elterngeld Plus, das Eltern die Möglichkeit einräumt, flexibler zu arbeiten, ohne die Ansprüche auf Elterngeld zu verlieren“, so die Sozialbehörde.
Bearbeitungszeit beim Kindergeld soll sinken
„Insgesamt sind wir mit den zusätzlichen Kräften gut aufgestellt“, sagte Sozialsenatorin Anja Stahmann und verspricht: „Wenn sie eingearbeitet sind, wird auch die Bearbeitungszeit für jeden einzelnen Antrag wieder spürbar sinken.“
Derweil laufen die ersten Nachfragen nach den Überbrückungsdarlehen an, die Stahmann mit der Bremer Aufbau-Bank GmbH (BAB) für Fälle eingerichtet hat, in denen Familien durch verspätete Elterngeld-Zahlungen in finanzielle Not zu geraten drohen. Die BAB habe zugesagt, das Darlehen „spätestens zwei Arbeitstage nach der Unterzeichnung der Verträge“ zu überweisen. Das Darlehen beläuft sich auf 90 Prozent des voraussichtlichen Elterngeldbetrages.