Schülerinnen und Schüler der Grundschule vom Alten Postweg begeisterten die Gäste mit einer Akrobatik-Einlage. Foto: Möller Schülerinnen und Schüler der Grundschule vom Alten Postweg begeisterten die Gäste mit einer Akrobatik-Einlage. Foto: Möller
Schullandheim feiert

Naturkunde mit Übernachtung im Mehrbettzimmer

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Mit einem Familienfest ist die Gründung des Schullandheims Hepstedt vor 50 Jahren gefeiert worden. Kinder der Grundschulen Grolland und vom Alten Postweg trugen zum bunten Programm bei, bei dem auch "Ehemalige" kamen.

Junge ABC-Schützen, die ihren ers­ten Schul­landheimaufenthalt erst vor sich haben, und in die Jahre gekommene Ehemalige, die gerne noch Dekaden später von ihren früheren Klassenfahrten nach Hepstedt schwärmen, trafen zusammen. Vor 50 Jahren wurde das „Naturerlebnishaus am Buchenholz“ gegründet. Zu einem Tag der offenen Tür war für vergangenen Sonnabend zur Herberge vor den Toren der Stadt eingeladen worden.

Michael Huesmann überbrachte die Glückwünsche aus dem Bremer Bildungsressort und würdigte die Arbeit des ehrenamtlichen Trägervereins: Zwar gebe es finanzielle Zuwendungen, seine Exis­tenz und den laufenden Betrieb habe das Haus jedoch in weiten Teilen dem „Wilhelm-Berger Schullandheimverein Bremen“ zu verdanken.

Naturkunde und Erziehung zu freien Menschen

Wildnispädagogin Stefanie Nass (Mitte) half dabei, Lederbeutel zu basteln und stellte Interessierten ihre weiteren Angebote, die sich an Kinder richten, vor. Foto: Möller

Wildnispädagogin Stefanie Nass (Mitte) half dabei, Lederbeutel zu basteln und stellte Interessierten ihre weiteren Angebote, die sich an Kinder richten, vor.Foto: Möller

Dessen Vorsitzender Reinhard Brüning wurde gerade Lehrer in Grolland, als Pädagogen und Eltern seiner Schule, zusammen mit der Schule vom Alten Postweg, die Idee des damaligen Oberschulrats Wilhelm Berger verfolgend, Stadtkinder zu Ferien aufs Land schicken wollten. In Hepstedt entstand 1966 das insgesamt 25. Bremer Schullandheim.

Die 86-jährige Trude Laue, langjährige Pädagogin in Grolland, erinnerte daran, dass Hepstedt anders als alle anderen Bremer Schullandheimgründungen ein Neubau war. Der Architekt Carsten Schröck, auch Konstrukteur der St.-Lukas-Kirche in Grolland, konnte ein Gebäude errichten, wie es sich die Ideengeber gewünscht hatten.

Seit den 1920er Jahren hatte sich Wilhelm Berger, aber auch Trude Laues Vater, Fritz Laue, der Idee verschrieben, die Erziehung der Jugend zu freien Menschen mit Ausflügen auf Land zu ergänzen. Über die zwei wöchentlichen Unterrichtsstunden Staatsbürgerkunde hinaus sollten die Kinder schon früh zu Selbstständigkeit und Eigenverantwortung erzogen werden.

Als Naturerlebnispädagogik ist dieser Ansatz bis heute aktuell geblieben, während der Jubiläumsfeier wurden Interessierten Einblicke in die Möglichkeiten dafür im Haus am Rande von Wald und Moor gegeben.

Trägerverein und Eltern engagieren sich

Lehrerin Gaby Steinheisser (Mitte) ließ ihre Zweitklässler schon einmal die Zimmer inspizieren, im Mai kommen sie zur Klassenfahrt wieder. Foto: Möller

Lehrerin Gaby Steinheisser (Mitte) ließ ihre Zweitklässler schon einmal die Zimmer inspizieren, im Mai kommen sie zur Klassenfahrt wieder. Foto: Möller

Die zwei Trakte des Schullandheims sind dank großer Unterstützung von Trägerverein, Eltern und befreundeten Handwerkern auf den modernsten Stand gebracht worden. Unter den Festbesuchern waren Kinder einer zweiten Klasse aus Grolland, die zusammen mit ihrer Lehrerin schon einmal die Standfestigkeit der Etagenbetten prüfen konnten, für kommenden Mai haben sie ihre erste Klassenfahrt nach Hepstedt gebucht.

Die Besucher waren bei Führungen durchs Haus von der modernen Inneneinrichtung von Zimmern und Aufenthaltsräumen, großzügigen sanitären Einrichtungen und der technischen Ausstattung, „ohne WLAN geht nichts mehr“, so Reinhard Brüning, beeindruckt. Die Kinder tobten unterdessen an einem gerade neu eingeweihten Klettergerät und konnten mit ihren Eltern zu begleiteten Exkursionen in die nähere Umgebung aufbrechen.

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