„Wir müssen jetzt erstmal den Betrieb so organisieren, dass wir nächste Woche in Deichhorst ohne Einschränkungen arbeiten können“, sagte Thomas Breidenbach, Geschäftsführer der Josef-Hospital gGmbH am Tag nach dem Großfeuer. Zuvor hatte er mit einem spontan zusammengetrommelten Krisenstab besprochen, wie es ab Montag mit der medizinischen Versorgung weitergehen soll.
Die vom Feuer betroffenen Gebäude waren nach der zum 1. Juli erfolgten Verlagerung des stationären Betriebes nach Deichhorst insbesondere für ambulante Untersuchungen genutzt worden. Diese sollen nun ebenfalls an der Wildeshauser Straße durchgeführt werden. „Wir werden die Patienten am Montag an der Westerstraße abfangen und nach Deichhorst fahren“, kündigte Breidenbach an.
Server unter Polizeiaufsicht geborgen
Bis dahin sollen auch die Server mit den Krankenhausdaten wieder laufen. Sie durften mit polizeilicher Genehmigung aus der Ruine geborgen werden und sollen nun in Deichhorst wieder ans Netz angeschlossen werden.
Eine Lösung für die chirurgische Praxis von Dr. Ulf Ernst Dierks hat man nach Angaben von Breidenbach ebenfalls schnell gefunden. „Er geht mit ins Chirurgische MVZ.“
Versorgung im Gesundheitszentrum ohne Einschränkung
Das Gesundheitszentrum, das vom Feuer nicht betroffen ist, am Freitag aber aus Sicherheitsgründen geräumt worden war, soll am Montag wieder uneingeschränkt öffnen.
Das Feuer war am Freitag gegen 13.44 Uhr ausgebrochen. Die automatische Brandmeldeanlage löste Alarm aus. Bereits während der Anfahrt sahen die Einsatzkräfte die schwarze Rauchsäule über dem Krankenhaus stehen und forderten Verstärkung an.
Beim Eintreffen stand das Dachgeschoss des Krankenhauses bereits in Vollbrand. Die Flammen waren zeitweise über das benachbarte City-Hotel hinweg zu sehen. Alle Mitarbeiter konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen, so dass niemand verletzt wurde.
Um Schaulustige vom Unglücksort fern zu halten, sperrte die Polizei alle Zufahrten weiträumig ab. Dadurch kam es zu Verkehrsbehinderungen im Innenstadtbereich. Auch die Busse der Delbus konnten den ZOB nicht mehr anfahren und wurden umgeleitet.
Feuerwehr-Unterstützung aus der gesamten Region
Die Löscharbeiten, bei denen in zwei Schichten etwa 250 Feuerwehrleute mitwirkten, dauerten bis in die Nacht zum Sonnabend. Die Wehren aus Delmenhorst erhielten Unterstützung aus der gesamten Region, zunächst aus Ganderkesee und Bremen, später auch aus dem Landkreis Diepholz und der Wesermarsch.
Angaben zur Brandursache machte die Polizei bislang nicht. Die Brandermittler konnten das Gebäude noch nicht betreten. Zur Höhe des Sachschadens gibt es ebenfalls noch keine Angaben. Die Folgen für den geplanten Umbau des Krankenhauses zum neuen Josef-Hospital sind noch nicht absehbar.