Singen, tanzen, schauspielern – die Proben mit Kinder-Coach Jana Nagy (im schwarzen Kleid) gehören für die Jungs derzeit zum Alltag.Foto: Schlie
Zugegeben: Es hat schon etwas Komisches, wenn sechs Jungs in T-Shirt und Turnschuhen lauthals „Mit 66 Jahren“ schmettern und dabei Luftgitarre spielen. Andererseits ist es genau das, was den Erfolg des Musicals „Ich war noch niemals in New York“, mit den Liedern von Udo Jürgens ausmacht. Denn: So natürlich, wie selbst Kindern der Text von den Lippen geht, so sicher haben Sie doch bestimmt auch gerade die Melodie des Liedes im Kopf. Stimmt‘s?
Vincent, Amaru, Luis, Toni, Nick und Simon kennen die Hits von Udo Jürgens inzwischen auch richtig gut. Denn die Neun- bis Zwölfjährigen teilen sich (aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen) eine der Hauptrollen in dem Musical, das vom 16. September bis zum 9. Oktober in Bremen zu erleben ist: den Florian.
Vor der Bremer Premiere Proben in Salzburg
Aus 40 Bewerbungen und in einem Casting mit 20 Kindern setzten sich die sechs Jungs durch. Amaru hatte da einen klaren Vorteil: „Meine Großeltern hören die Musik immer zu Hause und ich finde sie gut.“ Singen, tanzen, schauspielern, und vor allem: deutlich sprechen – das alles gehört nun zum Alltag. Und muss immer wieder geprobt werden. Vor vier Wochen gab‘s das Drehbuch, seit dem 21. August kommen die Schüler an drei bis vier Tagen in den Proberäumen im Musical Theater zusammen.
Mit dabei ist Jana Nagy, die als Kinder-Coach die richtigen Schritte oder Töne vorgibt, unterstützt, anhält, ermutigt und lobt – in jeder Stadt, in der das Musical zu Gast ist, übrigens immer wieder mit neuen Kindern. Kurz vor der Bremer Premiere fliegen die Jungs für drei Tage nach Salzburg – zu den ersten und letzten Proben mit dem kompletten Cast in dem originalen Bühnenbild.
Einige haben schon Erfahrung auf der Bühne
Noch sind alle ganz entspannt. Das mag aber sicherlich auch daran liegen, dass sie „überhaupt nicht einschätzen können, was tatsächlich auf sie zukommt“, ist sich Jana Nagy sicher.
Und selbst wenn einige schon über „Bühnenerfahrung“ aus Schule oder Gemeinde verfügen – vor hunderten Besuchern in einem richtigen Theater auf der Bühne zu stehen und mit professionellen Darstellern mehr als zwei Stunden pro Aufführung zusammen zu arbeiten, mag dann doch noch eine andere Nummer sein.
Vincent zumindest hat schon eine kleine Vorahnung: „Ich bin zwar eine Rampensau, aber ich werde richtig Schiss haben, das weiß ich schon jetzt!“ Tickets für „Ich war noch niemals in New York“ gibt‘s unter eventim.de
