VON HENRIK BRUNS
Mit dem „Gefühl, als wäre man gerade vom Platz gegangen“ konnte Gaby Müller vom Verein Verdener Domfestspiele die meisten der rund 120 auf, hinter und vor der Bühne Mitwirkenden für die neue Inszenierung „Der brennende Mönch – eine historische Untat“ zum ersten gemeinsamen Treffen begrüßen.
Eine düstere Geschichte
„Ihr müsst am Anfang keine Angst haben – nachher wird‘s viel schlimmer“, scherzte Müller mit Blick auf etwa 20 Anwesende, für die das Abenteuer Domfestspiele ein Erstversuch darstellt.
Eine recht düstere Geschichte soll es werden, die das Publikum im Sommer 2017 erwartet.
Gaby Müller hat die Ideen für die im Verden des Jahres 1526 beginnende Geschichte selbst geliefert. „Die Dinge, die Gaby recherchiert hat, sind alle passiert“, unterstrich Autor und Regisseur Hans König. Der Bremer, der zum dritten Mal die Regie übernimmt, mochte jedoch keine Geschichte daraus machen, an deren Ende „der Held auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird“ – denn „auch die Humorebene gehört für mich dazu“, meint König und verspricht ein warmherziges Ende.
Zehn Aufführungen im Juli geplant
Dass eine gewisse Verbindlichkeit und Pflichtbewusstsein in der Festspielfamilie dazugehört, betonten sowohl König als auch Müller. „Jede Nebenrolle, jeder Statist ist wichtig – also bitte keine kurzfristigen Absagen“, unterstrich die Vereinsvorsitzende.
Zwischen dem 14. und dem 29. Juli 2017 wollen die „Domis“ das neue Werk zehnmal auf die Freilichtbühne am Dom bringen. Nur ein Kern der Schauspieler, Bühnenmeister und Techniker arbeitet hautberuflich in seinem Metier. Die meisten sind Amateure, die anderen Berufen nachgehen und teilweise Urlaub für den Festspieleinsatz nehmen müssen.
Domfestspiele erwarten 10.000 Besucher
Rund 10.000 Besucher werden inzwischen zu einer Festspielsaison in Verden erwartet. Nach dem Start im Jahr 1998 bringt der Festspielverein mit „Der brennende Mönch“ die inzwischen sechste Inszenierung auf die Bühne. Der Kartenvorverkauf soll im Dezember starten.