Trinke ich zu viel? Eine Antwort auf diese Frage geben die Anonymen Alkoholiker am Mittwoch in der VHS. Foto: Konczak Trinke ich zu viel? Eine Antwort auf diese Frage geben die Anonymen Alkoholiker am Mittwoch in der VHS. Foto: Konczak
Veranstaltung

Diskussion: Ab wann ist man süchtig nach Alkohol?

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Bei der Podiumsdiskussion der Anonymen Alkoholiker im vergangenen Jahr hat das Thema so viele Besucher angesprochen, wie selten zuvor. Daher soll auch dieses Mal geklärt werden, wann die Schwelle überschritten ist.

„Trinke ich nur zu viel oder bin ich schon Alkoholiker?“ – Dieser Frage möchten die Anonymen Alkoholiker (AA) erneut bei ihrer diesjährigen Podiumsdiskussion am Mittwoch, 28. September, 20 Uhr, in der Delmenhorster Volskhochschule (VHS) auf den Grund gehen – und natürlich Antworten liefern. Auf dem Podium werden sowohl Fachleute als auch Betroffene und Angehörige Platz nehmen, um untereinander und mit dem Publikum zu diskutieren.

Als Referenten sind unter anderem Carsten Weber, leitender Oberarzt für Suchtmedizin und Psychotherapie an der Karl-Jaspers-Klinik, sowie die Sozialarbeiterin und Suchttherapeutin Heike Gronewold geladen. „Jeder Interessierte, ob Alkoholiker oder nicht, ist zu der Veranstaltung  herzlich eingeladen“, sagt der Sprecher der Anonymen Alkoholiker. „Wir versuchen möglichst eine breite Öffentlichkeit zu erreichen, um für das Thema Alkoholsucht zu sensibilisieren.“ Eine Anmeldung sei daher nicht erforderlich und der Eintritt frei.

Jeder, der aufhören möchte, ist willkommen

Anhand der Podiumsdiskussionen der vergangenen Jahre wissen die Anonymen Alkoholiker, dass insbesondere Angehörige oder Freunde von Alkoholkranken an der Veranstaltung in der VHS teilnehmen. „Ab und zu kommt aber auch jemand mit Fahne“, sagt der Sprecher der AA. „Aber das ist okay, denn jeder, der den Wunsch hat, mit dem Trinken aufzuhören, ist bei uns willkommen. Dazu braucht er nicht trocken zu sein.“

Im Zuge der Podiumsdiskussion in der VHS haben auch Angehörige die Möglichkeit, Kontakte zu den Familiengruppen und den Gruppen für Kinder und Jugendliche zu knüpfen. Dass man dieses Angebot nicht unterschätzen sollte, weiß AA-Teilnehmer Thomas, der mit alkoholkranken Eltern aufgewachsen ist und bereits  mit acht Jahren selbst angefangen hat, Bier und Wein aus dem heimischen Keller zu holen und zu konsumieren. „Ich wollte nie so werden wie meine Eltern“, sagt er. „Und jetzt geht es mir genauso.“  Das erste Mal sei er mit 30 Jahren zu den AA gekommen. „Ich war fünf Jahre trocken und bin dann rückfällig geworden“, erzählt er. Dann habe es sieben Jahre lang gedauert, bis er wieder den Weg in die Gruppe gefunden habe. „Damals wurde ich mit einer schizophrenen Psychose in die Klinik eingeliefert.“ Nach der Entlassung sei das Trinken wieder losgegangen. „Aber irgendwann wollte ich nicht mehr.“

„Irgendwann kommt die Dankbarkeit“

Bei den meisten Alkoholikern  baue sich innerlich ein Druck auf, wenn sie wissen, dass sie nie mehr Alkohol trinken dürfen. Daher würden sie anfangs die Treffen der AA meiden. „Sie wissen nicht, dass irgendwann die Dankbarkeit kommt, weil man nicht mehr trinken braucht“, betont Thomas.

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