Die Akteure des ADFC wünschen sich mehr Herz und Einsatz für die Radler in Delmenhorst.Foto: Konczak Die Akteure des ADFC wünschen sich mehr Herz und Einsatz für die Radler in Delmenhorst.Foto: Konczak
Bürgerengagement

Radler des ADFC prüfen per Umfrage Wahlkandidaten

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Die Kreisverband-Akteure des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) sind überrascht über die Zugeständnisse, welche ihnen die künftigen Ratsvertreter bei der Umfrage im Vorfeld zur Kommunalwahl gemacht haben.

Mit einem Blick auf die Ergebnisse, welche die engagierten Radfahrer auf www.adfc-delmenhorst.de veröffentlicht haben, wird vor allem eines ganz deutlich: Bei den meisten Themen vertreten die Parteien und Fraktionen durchaus gleiche Positionen.

Besonders deutlich wird die Einigkeit bei der Frage nach weiteren Fahrradabstellplätzen in der Innenstadt/Fußgängerzone, bei der Einrichtung von mehreren Fahrradstraßen und „Grünen Routen“ in Delmenhorst sowie Rad-Schnellwegen in Richtung Ganderkesee und Bremen. Hier stimmten alle dafür.

Widerspruch zu den bisherigen Anstrengungen

Zudem sind sich alle Volksvertreter einig, dass mehr Radverkehr die Stadt attraktiver machen, die Lebensqualität verbessern und dem Wohn- und Wirtschaftsstandort Delmenhorst zugute kommen würde. „Das hat uns überrascht, weil es im Widerspruch zu den bisher unternommenen Anstrengungen steht, den Radverkehr in Delmenhorst ernsthaft zu fördern“, sagt Burkhard Kühnel-Delventhal vom ADFC.

Einig seien sich zudem alle darüber, dass die bisher aufgewandten Mittel zur Radwege-Instandhaltung nicht ausreichend waren. „Das ist für den ADFC ein ganz wichtiges Thema, damit die Wege nutzbar bleiben“, betont Kühnel-Delventhal. „Es wäre nur konsequent, jetzt auch ausreichend Mittel in die Hand zu nehmen.“

Beim „Fahrradbeauftragten“ scheiden sich die politischen Geister

Denn immerhin zahle die Stadt Delmenhorst mehrere Tausend Euro dafür, Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen Niedersachsen/Bremen e. V.   (AGFK) zu sein. „Daher wollten wir auch gerne wissen, ob die Kandidaten die Etablierung eines, gegebenenfalls ehrenamtlichen Fahrradbeauftragten bei der Stadt unterstützen“, erklärt Kühnel-Delventhal. Das sei beispielsweise eine Person, welche die Diskussionen in den Ausschüssen begleite. „Sie verfolgt das Geschehen und ist dazu da, um auch mal den Finger zu heben, wenn die Entscheidungen nicht fahrradfreundlich sind.“ Bei der Antwort zum „Fahrradbeauftragten“ scheiden sich jedoch die politischen Geister: Während die Sozialdemokraten, die Grünen, die Piraten sowie die Linken, die AfD und das Bürgerforum für die Etablierung gestimmt haben, sind die CDU, die UAD und die FDP dagegen.

Noch nicht so recht in den Köpfen drin sei, dass es nach der Straßenverkehrsordnung seit 2009 möglich ist, die Radwegebenutzungspflicht generell aufzuheben, vermuten die Akteure. „Wir möchten selbst wählen können, ob wir den Radweg oder die Straße nehmen“, erklärt Marion Lösking, die Vorsitzende des ADFC Delmenhorst. Studien hätten gezeigt, dass Radfahrer auf der Straße besser von den Autofahrern wahrgenommen würden.

„Wir werden die Zugeständnisse der Ratsvertreter weiterhin beobachten und sie nach der Wahl beim Wort nehmen“, versichern Lösking und Kühnel-Delventhal unisono.

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