Generalmajor Volker Thomas, der einige Jahre als Brigadegeneral in Adelheide die damalige Logistikbrigade 1 bis zu deren Auflösung gelenkt hatte, kehrte am Freitag als aktueller Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr in seine Heimatstadt zurück. Damit untersteht auch das Logistikbataillon 161 in Adelheide seinem Befehl.
In seiner Festrede vor etwa 120 geladenen Gästen in der Markthalle ließ Thomas die Entwicklung des Bundeswehrstandortes Schlaglichtartig Revue passieren. Nach der Gründung im Jahr 1956 wuchs die Garnison in den 1980er Jahren bis auf 5.000 Soldaten an. „Die Kaserne war voll und man sah überall Uniformen“, erinnerte er sich.
Damals habe es kaum eine Familie ohne aktive oder ehemalige Bundeswehrangehörige gegeben. Das habe zu einer besonderen Akzeptanz und Verbundenheit geführt. Hilfseinsätze bei Schnee- und Flutkatastrophen hätten ihren Teil beigetragen, so Thomas. „1979 habe ich zum ersten Mal gesehen, dass sich ein Bergepanzer im Schnee festgefahren hat“, sagte er.
Ende des Warschauer Paktes als Wendepunkt für die Garnison
Die Auflösung des Warschauer Paktes markierte dann einen Wendepunkt in der Entwicklung als Garnisonsstadt. 2003 stand der Bundeswehrstandort gänzlich in Frage, ehe dann 2004 die Entscheidung zugunsten der Ansiedlung der Logistikbrigade 1 fiel. 2011 folgte ein weiterer Einschnitt. „Sehr dynamisch ist für die Entwicklung der letzten 25 Jahr untertrieben“, meinte Thomas.
Aktuelle sicherheitspolitische Entwicklungen hätten eine erneute Trendwende in Sachen Personal eingeleitet. Es werde allerdings noch einige Jahre dauern, bis das spürbar werde, prophezeite er. Habe man die Auflösung der Logistikbrigade 2014 für richtig gehalten, sehe man das heute etwas anders.
„Bei aller Dynamik gibt es eine Konstante“, schloss Thomas seinen Vortrag ab. „Wir sind in Delmenhorst immer willkommen und können uns auf die Unterstützung verlassen.“
Oberbürgermeister betont Verbundenheit
Zuvor hatte bereits Oberbürgermeister Axel Jahnz in einem Grußwort die Verbundenheit der Stadt mit der Bundeswehr betont. „Ich kann mir Delmenhorst ohne Kaserne, ohne Bundeswehr nicht vorstellen“, sagte er.
Das Jubiläum zu feiern bereite ihm als „Bundeswehrkind“ (sein Vater war in Delmenhorst stationiert) besondere Freude. Man werde alles dafür tun, dass die Soldaten auch weiterhin Delmenhorst als Stadt empfinden, in der es Spaß mache, seinen Dienst zu leisten.
In fünfeinhalbjähriger Arbeit hat eine Gruppe Reservisten um Kay Sachse eine Garnisonschronik erarbeitet. Diese ist im Internet unter www.gar-chro-del.de veröffentlicht.