Der Schwaneweder Ortsbürgermeister und SPD-Spitzenkandidat Martin Grasekamp weiß um die Bedeutung einer schnellen Konversion: „Das voranzutreiben ist das Wichtigste für die Ortschaft und die ganze Gemeinde“, erklärt er. Das aktuelle Nachnutzungskonzept basiere im Wesentlichen auf Inhalten von SPD und Grünen, so Grasekamp weiter.
Die SPD will Unternehmen im Zentrum halten
Man habe darauf geachtet, möglichst viele Wünsche der Bürger konkret umzusetzen. Daher solle das Wohnen im geplanten Gebiet „auf jeden Fall bezahlbar sein“. Auch die vorhandenen Sportplätze möchte die SPD erhalten.
Für Schwanewede sieht Grasekamp das Verhindern der Zersiedlung des Ortskerns an oberster Stelle: „Wir wollen, dass sich Unternehmen auch in Zukunft innerorts ansiedeln und nicht auf Grünflächen ausweichen“, so der SPD-Kandidat. In der kommenden Legislaturperiode wolle man außerdem auf die Finanzen achten, „ohne dem Bürger weh zu tun.“
CDU: Polizeistation rund um die Uhr besetzen
Bei der CDU ist man in Sachen Konversion ebenfalls guter Dinge. „Es ist gut für Schwanewede, dass es voran geht“, sagt der Listenführer der Christdemokraten, Werner Musfeld. „Wir wollen uns allerdings dafür einsetzen, dass sich auf dem ehemaligen Kasernengelände auch Gewerbe ansiedelt.
„Nur so könne die Gemeinde weitere wichtige Einnahmen machen. Ansonsten vertritt die CDU klare Standpunkte: Keine weiteren Windkraftanlagen, verstärkte Ansiedlung von Ärzten und einen Radweg an der L-149 zwischen Rekum und Neuenkirchen. „Es ist uns wichtig, dass die neue Polizeistation in Schwanewede künftig rund um die Uhr besetzt ist“, so Musfeld.
WG sieht auf dem Kasernengelände ein Wohnangebot
Geht es nach der Wählergemeinschaft Schwanewede (WG) würden sie an dem bestehenden Konzept zur Nachnutzung des Kasernengeländes einiges ändern: „Wir wollen dort ein spezielles Wohnangebot für Demenzkranke schaffen“, stellt Brigitte Aschemann, auf Platz eins der WG-Liste, klar. „Wir müssen für unsere Ideen Investoren finden, das wissen wir“, sagt sie.
Weiter setze sich die WG für ein Veranstaltungszentrum – mit Gastronomie und Bühne – ein. „Wir hoffen auf das Vertrauen der Schwaneweder. Wir sind unabhängig und nicht auf Mutterparteien angewiesen“, so Aschemann. Ein weiteres Ziel der Wählergemeinschaft ist die Renaturierung der Beeke. Der Bereich solle für die Bürger erlebbar gemacht werden – ohne der Landwirtschaft in die Quere zu kommen, so die Spitzenkandidatin.
Die FDP möchte die Ausgaben senken
Die FDP hat andere Pläne: „Ich bin ganz klar gegen weitere Naturschutzgebiete rechts und links der Beeke“, erklärt Brigitte Glinka, die die Liberalen ins Rennen führt. Dieser „Regulierungswahn“ schade der Landwirtschaft. Viel wichtiger sei es, an der Ausgabenpolitik der Gemeinde zu arbeiten. „Schwanewede muss kostenbewusster werden“, sagt sie.
Seit Jahren werde zu viel Geld ausgegeben. „Andere Gemeinden bauen Kindergärten für eine Million Euro. Warum zahlen wir das Doppelte“, fragt die Spitzenkandidatin. Nach der Wahl, so Glinka, komme auf die Bürger eine Gebührenerhöhung zu.
„Ich bin dagegen. Wir dürfen uns das Geld nicht von den Bürgern wiederholen. Das ist keine vernünftige Politik“, stellt sie fest. In Sachen Konversion hält sie sich bedeckt: „Das Konzept ist noch nicht fertig geschliffen. Da müssen wir nochmal ran“, so Glinka.
Die Linke legt ihr Hauptaugenmerk auf den Windpark
Bei den Linken ist man laut Listenführer Arnold Neugeborn durchaus zufrieden mit dem aktuellen Nachnutzungskonzept: „Wir würden es allerdings begrüßen, wenn sich dort vermehrt innovative Unternehmen und Start-Ups ansiedeln würden“, sagt er. Außerdem favorisiere man eine Jogging-Strecke, die ähnlich wie die Finnbahn im Bremer Bürgerpark konzipiert sein könnte.
„Beides würde frischen Wind in unsere Gemeinde bringen“, sagt er. Im Bereich Bildung fordert die Linke eine feste Schul-Psychologin für Schwanewede. „Hier ist das Land Niedersachsen katastrophal aufgestellt“, findet er. Das Hauptaugenmerk liege allerdings auf dem Windpark-Projekt zwischen Meyenburg und Aschwarden.
„Wir unterstützen natürlich die Windenergie. Doch wir sind der Meinung, dass die Belastung durch Lärm und Leuchtfeuer nicht weiter steigen darf“, so Neugeborn, der auch Mitglied in der gegründeten Bürgerinititative ist.
Für die Grünen steht der Ganztag im Fokus
Die Grünen um Spitzenkandidatin Dörte Gedat vertrauen auf ihre „starke Mannschaft“. Das Ziel ist klar vorgeschrieben: „Wir wollen mit einer großen Fraktion im nächsten Rat vertreten sein“. Beim Thema Konversion sehen sich die Grünen in sicherem Fahrwasser, zumal das aktuelle Nachnutzungskonzept auch einen grünen Stempel hat.
Auf der Agenda der Partei steht für die kommende Legislaturperiode neben sozialer Gerechtigkeit und dem „Ausbau des gemeinsamen langen Lernens und der Ganztagsschulen“ auch die seit Jahren angestrebte kommunale Energiewende in Schwanewede. „Ein starker Umweltschutz soll in unserer Gemeinde ein angemessenes Gewicht erhalten“, so Gedat.