Normalerweise werden große Binnenschiffe in Hemelingen geschleust. Ab Montag ist die Schleuse aber eine Sackgasse. Foto: pv Normalerweise werden große Binnenschiffe geschleust (l.). Ab Montag muss die Schleuse aber gewartet werden (r.). Foto: pv
Instandhaltung

Schleuse in Hemelingen wird trockengelegt

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6.000 Binnenschiffe passieren jedes Jahr die Weserschleuse in Hemelingen. In den nächsten Wochen müssen sie einen großen Umweg nehmen. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt legt die Anlage am Montag nämlich trocken.

Alle sechs Jahre werden Schleusen in Bremen generalüberholt. In den nächsten Wochen stehen der Hemelinger Schleuse jetzt so einige Prüfungen bevor. Spezialisten vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) überprüfen unter anderem die Schleusentore und ihre Umlaufkanäle, die Schleusenkammersohle und die Poller, an denen die Schiffe normalerweise festmachen.

All das funktioniert aber nur, wenn die Schleuse leer ist. Deshalb wird die Anlage am Montag komplett trockengelegt. Bei der Gelegenheit überprüfen die WSA-Mitarbeiter auch gleich, wie stabil die Wände des Bauwerks überhaupt noch sind. 300 „Wanddickenmessungen“ sollen Aufschluss darüber geben.

Leere Schleuse macht Weser zur Sackgasse

Für den Großschifffahrts-Verkehr wird die Weser damit zur Sackgasse. Binnenschiffe, die aus Süden und Osten kommen müssen deshalb über Mittellandkanal, Dortmund-Ems-Kanal, Küstenkanal und Weser ausweichen, bevor sie in Elsfleth wieder in die Weser und von dort aus nach Bremen können.

Einen bis eineinhalb Tage länger als gewohnt wären Binnenschiffe dann unterwegs, schätzt Rüdiger Oltmanns vom WSA. „Wir haben die Schifffahrt aber frühzeitig informiert und den Termin danach abgestimmt“, betont er. Einige Reedereien hätten ihre Touren daraufhin vorgezogen, alle anderen müssen in den nächsten Wochen den Umweg in Kauf nehmen.

Arbeiten dauern bis zum 3. Oktober

Die Arbeiten an der Schleuse dauern bis zum 3. Oktober. Schließlich gibt es an dem großen Bauwerk einiges zu tun: Die Hemelinger Schleuse ist 225 Meter lang und 12,5 Meter breit. Je nach Wasserstand werden die Schiffe in der Schleuse um bis zu sieben Meter angehoben.

Während der Betriebszeiten können dort zwei Großmotorgüterschiffe mit jeweils 1.800 Tonnen Ladung geschleust werden. Um die gleiche Menge Güter auf der Straße zu transportieren, wären 30 Lastwagen mit 30 Tonnen Ladevolumen nötig.

Gute Nachricht für Sportbootfahrer: Sie sind nicht von der Sperrung betroffen. Die benachbarte Kleinschiffahrts-Schleuse, die vollautomatisch funktioniert, bleibt während der Wartungsarbeiten in Betrieb.

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