Die Hochschule will an das Gebäude an der Langemarckstraße 113 anbauen. Foto: Schlie Die Hochschule will an das Gebäude an der Langemarckstraße 113 anbauen. Foto: Schlie
Platzbedarf

In der Hochschule Bremen wird es immer enger

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Die Zahl der Studenten an der Hochschule steigt. Das klingt erst einmal nach guten Nachrichten. Das heißt aber auch: Der Platz reicht langsam nicht mehr aus - und jetzt hat auch noch ein Vermieter den Vertrag gekündigt.

8.940 Studenten sind im aktuellen Semester an der Hochschule Bremen eingeschrieben. Das sind fast 600 mehr als noch vor zehn Jahren. „Dieses stetige Wachstum ist in erster Linie unserer Teilnahme am Hochschulpakt geschuldet“, sagt Hochschulsprecher Ulrich Berlin.

Diese Initiative von Bund und Ländern soll garantieren, dass möglichst vielen jungen Leuten trotz Abschaffung der Wehrpflicht, geburtenstarker Jahrgänge und doppelter Abitur-Jahrgänge ein Studienplatz zur Verfügung steht. Richten Hochschulen neue Plätze für Studienanfänger ein, erhalten sie dafür einmalig 10.000 Euro.

Besonders das IGC der Hochschule hat Raumnot

Davon macht auch die Hochschule Gebrauch. „Gleichzeitig hat sich der Anteil der Abiturienten, die studieren wollen, erhöht“, sagt Berlin. Außerdem wirbt die Hochschule in der Bremer Neustadt verstärkt mit speziellen Angeboten auch um Berufsrückkehrer, die sich neben dem Beruf weiterbilden wollen.

All das führt aber auch dazu, dass es langsam eng wird in den Hörsälen und Seminarräumen. Besondere Raumnot hat das International Graduate Center (IGC), ein Zweig der Hochschule, an der rund 250 deutsche und ausländische Studenten kostenpflichtige Masterstudiengänge belegt haben.

Vermieter hat Eigenbedarf angemeldet

Seit 2004 ist das IGC an der Süderstraße 2 untergebracht. „Der Vermieter hat aber jetzt Eigenbedarf angemeldet“, sagt Berlin. Ende August 2018 muss die Hochschule die Räume deshalb aufgeben.

Das IGC wird voraussichtlich in das ehemalige Ortsamt an der Langemarckstraße 113 umziehen, in der auch die Kita Hohentor untergebracht ist. „Das Gebäude wird aber auch jetzt schon in großen Teilen von uns genutzt“, sagt Berlin.

Ehemaliges Ortsamt soll Anbau bekommen

Um mehr Platz zu schaffen, soll das denkmalgeschützte Gebäude einen weiteren Anbau bekommen – nach dem Vorbild der Kita, die gerade erst ihrerseits erweitert wurde. Das Gebäude soll einen zweiten, im Prinzip identischen Flachdachanbau bekommen, der auf dem zur Straße Neustadtswall gelegenen Parkplatz errichtet würde.

Der Wissenschaftsausschuss der Bremischen Bürgerschaft hat den Plänen bereits zugestimmt und entsprechende Mittel in Aussicht gestellt. 1,57 Millionen Euro soll die Sanierung des Bestandsgebäudes kosten. Der geplante Erweiterungsbau, der zusätzlich 200 Quadratmeter Nutzfläche bringen soll, schlägt mit 3,43 Millionen Euro zu Buche.

Hochschule hat Container an der Werderstraße aufgestellt

Über eine Baugenehmigung ist damit noch nicht entschieden. Das Beteiligungsverfahren laufe ja erst noch, ist im zuständigen Ressort zu erfahren.

Die Hochschule hat aber nicht nur an diesem Standort mit Raumproblemen zu kämpfen. An der Werderstraße, wo vorwiegend Wirtschaftswissenschaftler studieren, sind gerade erst Container als temporäre Ergänzung aufgestellt worden.

Noch mehr Erweiterungsfläche

An der Werderstraße musste die Hochschule bereits Container errichten. Foto: Schlie

An der Werderstraße musste die Hochschule bereits Container errichten. Foto: Schlie

Welchen Raumbedarf die Hochschule in den nächsten Jahren hat, wird zurzeit in Hannover ermittelt. Erste Gedankenspielereien gibt es aber in Bremen jetzt schon: Die Parkfläche am Standort Werderstraße könnte genauso überbaut werden wie ein Teil des Parkplatzes am AB-Gebäude am Neutadtswall.

Dort gibt es Ideen für eine Stelzenkonstruktion, damit die Parkflächen erhalten werden. Das neben dem „Modernes“ gelegene UB-Gebäude könnte nach hinten zur Großen Johannes-Straße verlängert werden. Das FS-Gebäude an der Großen Johannes-Straße könnte innen umgestaltet und optimiert werden, um mehr Platz zu gewinnen. „Aber das wäre nicht der große Wurf“, sagt Berlin.

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