Ein halbes Jahr Arbeit steckt in den kunterbunten Bänken, die im Wahlpflichtkurs Kunst an der Wilhelm-Kaisen-Oberschule entstanden sind. „Die Schüler haben zunächst Modelle im Maßstab 1:10 gebaut“, erklärt Kunstpädagogin Kerstin Holst. Erst als die Ideen erfolgreich im Mini-Format umgesetzt waren, durften die Kids an die echten Bänke.
Sie zu bemalen, war echte Arbeit: Zuerst mussten sie mit Blausäure behandelt werden, um schimmelfest zu werden. Dann folgt eine Schicht Vorstreichfarbe, bevor die bunten Malereien mit Acryl-Farbe aufgebracht werden können. Wetterfest macht die Bänke eine Schicht Bootslack.
Individuelle Bänke, die zu neuen Besitzern passen
Die Sitzmöbel beim Bremern Verein Bras entstanden. Die Kosten für die Anschaffung konnte die Schule mit Mitteln aus dem Programm soziale Stadt und mit einer Unterstützung der Sparkasse Bremen decken. Jetzt wollen die Schüler ihre Bänke an den Stadtteil verschenken.
Zwei Exemplare werden in der Grundschule Buntentor ein neues Zuhause finden. Welche das sein werden, ist leicht zu erkennen: Große Zahlen und Buchstaben zieren die Sitzmöbel. Schließlich lernen die jüngeren Schüler gerade das ABC und das 1×1
Seiltänzer für die Zirkusschulen-Bank
Die Bänke, die demnächst in der Kita an der Kornstraße stehen werden, sind ebenfalls mit einem besonderen Blick auf die neuen Nutzer gestaltet worden. Eine Spielstraße auf der einen Bank und Regenbogenfarben auf der anderen sollen den Kita-Kids gute Laune machen.
Demnächst wird die Zirkusschule Jokes auf das Nachbargelände der Wilhelm-Kaisen-Schule in Huckelriede ziehen. Die Schüler des Wahlpflicht-Kurses haben das erste Nachbarschaftsgeschenk schon jetzt fertig. Die drei Bänke zieren Seiltänzer, ein Zirkuszelt und Zirkustiere.
Bänke sollen Markenzeichen sein
„Die Bänke sind ein Markenzeichen im Stadtteil“, meint Schulleiter Oliver Seipke. Schon im Rahmen eines früheren Projekts hatten andere Schüler zehn Sitzgelegenheiten bemalt, die jetzt unter anderem bei der Werkstatt Bremen und im Seniorenheim von St. Michael stehen.
„Das verbindet die Schüler mit ihrem Stadtteil und steigert so ihr Selbstwertgefühl“, sagt Kerstin Holst. Gefragt sind die Bänke jedenfalls. Oliver Seipke hat schon Bedarf für weitere Exemplare angemeldet. „Wir wollen eine Bibliothek mit Kulturcafé aufbauen“, sagt er. Thematisch passende Bänke wären dafür doch genau das richtige.
Ob das Projekt allerdings tatsächlich ein drittes Mal aufgelegt werden kann, hängt davon ab, ob die Finanzierung dafür ein weiteres Mal gelingt. Falls nicht, gibt es immerhin auch drei Bänke aus der aktuellen Produktion, die an der Wilhelm-Kaisen-Schule bleiben: natürlich in den orange-gelben Schulfarben und mit WKS-Logo.