In den Linien 1 und 8 nach Huchting und Osterholz waren am Freitag zahlreiche Mitarbeiter der Polizei, der Nachtwanderer Stuhr, Huchting und Osterholz und Personal der BSAG unterwegs. Auf kurzen Streckenabschnitten sprachen sie Fahrgäste auf ihren Umgang mit Smartphones an.
„Da hat sicher gleich jemand eine offene Handtasche neben sich abgestellt. Wir werden keine Langeweile haben“, ist sich Ralph Dziemba, Präventionsbeauftragter der Polizeiinspektion Süd, vor dem Einstieg in die erste Straßenbahn sicher. Er sollte recht behalten: Schon im ersten Wagon spricht er eine Frau an, die ihr Smartphone neben sich offen auf ihrer Handtasche abgelegt hat.
Viele Smartphones auf den ersten Blick zu erkennen
Gut zehn Diebstahl-Aufklärer steigen in eine Bahn ein und sprechen auf einem Abschnitt von zwei bis drei Haltestellen alle Fahrgäste an. Danach wieder raus – und dasselbe Spiel in der nächsten Bahn. Während die meisten Angesprochenen zunächst mit einer Fahrscheinkontrolle rechnen, nehmen sie die Ratschläge der Beamten, Nachtwanderer und BSAG-Mitarbeiter dann meist interessiert an.
Und tatsächlich halten viele Fahrgäste entweder ihr Gerät in der Hand oder es ist auf den ersten Blick zu erkennen, wo sich ihr Smartphone befindet. Die Kabel der Ohrstöpsel liefern verräterische Hinweise. Auf die Sicherung ihres Gerätes angesprochen, haben sich viele der Fahrgäste darüber bislang offenbar weniger Gedanken gemacht.
App kann Daten nach Diebstahl löschen
„Es ist einfacher ins Gespräch zu kommen, wenn man etwas zu verschenken hat“, weiß Dziemba, und hat sich entsprechend vorbereitet. Zu den Klappkarten „Smart mit Phone“ verteilt er kleine Reinigungstücher für das Smartphone-Display. Auf den Klappkarten ist ein Gerätepass, darauf können Handynutzer alles wichtige notieren wie Sim-Kartennummer und Gerätenummer und Modell.
Alle wichtigen Hinweise zur Sicherung der Geräte sind ebenfalls nochmal auf der Karte zu finden. Neben den üblichen Tipps wie „Tragen Sie ihr Smartphone am Körper“ und „Lassen Sie Ihr Smartphone nicht unbeaufsichtigt liegen“ finden sich unter anderem Ratschläge zum Umgang mit Passwörtern und zu einer App, mit der Nutzer nach einem Diebstahl das Gerät orten, eine Fernsperre aktivieren und sogar aus der Ferne ihre Daten löschen können.
Viele Fälle am Bahnhof und auf der Discomeile
Smartphones sind laut Polizei derzeit das „Diebesgut Nummer eins“ in der Hansestadt. Hohe Fallzahlen gebe es vor allem in den Bereichen Hauptbahnhof und Discomeile. Aktuell nehmen die Zahlen aufgrund des Freimarkts außerdem zu, so Dziemba.
„Handydiebstahl und Raub sind derzeit ein großes Thema“, weiß auch Ralf Gießmann von der BSAG, der die Aktion begleitet hat. Er möchte „die Leute darauf hinweisen, dass sie sorgsam damit umgehen“, sagt er und hofft, dass es damit zu weniger unschönen Situationen kommt.