Am Dienstag ging es im Harms-Prozess auch um das Smartphone von Hans Eulenbruch (l.) Foto: Niemann
Dass Gerichtsverhandlungen nicht immer hochbrisant, sondern teilweise auch knochtrocken sein können, zeigte sich am Dienstag beim Brandstiftungs-Prozess gegen den ehemaligen Geschäftsführer von Harms am Wall, Hans Eulenbruch.
Die Große Strafkammer des Bremer Landgerichts hatte vier Sachverständige geladen, die Expertisen zu Beschädigungen am Tresor und den Türen sowie Details zu Handy-Gesprächsprotokollen und dem Geschäfts-PC geben sollten.
Spuren reichen nicht aus
Einer der Sachverständigen sagte krankheitsbedingt ab. Dafür referierte ein Mitarbeiter der Spurensicherung fast eine Stunde über zwölf Schraubenzieher, die in der Garage des Angeklagten beschlagnahmt worden waren, und den Einbruchsspuren an den Türen im Personaleingangs von Harms am Wall und dem Tresor im zweiten Stock.
Am Ende seines Vortrags kam er zu dem Schluss, dass „keine übereinstimmenden Individualmerkmale“ ermittelt werden konnten, was teilweise auch an „Qualität und Quantität der Spuren“ lag. Im Klartext: Die Schraubenzieher ließen sich nicht den Spuren zuordnen.
Fortsetzung am 19. Oktober
Die beiden anderen Sachverständigen fassten sich jeweils sehr viel kürzer. Unter anderem ging es um Anruflisten auf zwei iPhones des Angeklagten. Der Experte erklärte, dass auf den Smartphones nur maximal 100 Anrufe aufgelistet würden, aber sämtliche Protokolle in einer im Hintergrund laufenden Datenbank abrufbar seien.
Der Prozess wird am Mittwoch, 19. Oktober, 9 Uhr, fortgesetzt. Bis dahin ordnete die Vorsitzende Richterin Andrea Schneider das Studium mehrerer Dokumente zur Firmenstruktur von Harms am Wall im Selbstleseverfahren an.
