„Eine Kartoffel ist eine Kartoffel“ – diesen Satz will Gernot Riedl von Slow Food Bremen auf gar keinen Fall gelten lassen. Gemeinsam mit seinen Arbeitskollegen stand er am Samstag auf dem Wochenmarkt am Domshof, wo die Kunden am Stand der Ökokiste die wohlschmeckendste Kartoffel des Jahres bestimmen sollten.
Die Marktbesucher standen Schlange, um die insgesamt sechs zur Wahl stehenden Erdapfel-Sorten zu kosten. Jeder Tester konnte nach dem Urteil seines Gourmet-Gaumens eine Stimme abgeben. Der älteste Kandidat war „Sieglinde“. Die festkochende Knolle ist schon seit 1935 auf dem Markt.
Sechs Kandidaten im Wettbewerb
Ebenfalls vertreten waren Vorjahres-Sieger „Allians“, der Klassiker „Linda“ und „Annabelle“, laut Riedl ein Kartoffel-Newcomer. Als vorwiegend festkochende Vertreter der Pflanzen gingen noch „Laura“ und die „Rote Emaille“, die sich durch ihr rotes Fleisch optisch etwas abhebt, in den Wettbewerb.
Kochen, braten oder frittieren – welche Kartoffel die richtige Wahl sei, hänge davon ab, „was man damit tun will“, erklärt Riedl. Für Gratins empfiehlt er vorwiegend festkochende. Festkochende Sorten seien für Salat oder als Pellkartoffeln geeignet. Mehligkochende Kartoffeln „müssen zerfallen“, so der Fachmann, sind also erste Wahl für Knödel oder einen Kartoffelbrei.
„Allians“ der Favorit
Geschmacklich ist die „Allians“ Riedls Favorit. Da sie erst seit einigen Jahren auf dem Markt ist, sei ihr Bekanntheitsgrad jedoch noch gering. „Die Kunden müssen ja neue Produkte erst kennenlernen“, sagt er. Und wie haben die Marktbesucher entschieden?
Mehr als 450 Knollen-Tester haben sich beteiligt. Die „Allians“ konnte ihren Titel erfolgreich verteidigen, jedoch knapp vor der altbewährten „Sieglinde“ und vor „Laura“. Den letzten Platz beanspruchte in diesem Jahr „Linda“ für sich.
Noch mehr Kartoffeln gibt’s in Delmenhorst
Und wer jetzt Lust auf Kartoffeln bekommen hat, der kann am Sonntag von 11 bis 18 Uhr in Delmenhorst das Kartoffelfest mit verkaufsoffenem Sonntag besuchen. Dort gibt es Livemusik und rund 90 handwerkliche sowie kulinarische Stände – und natürlich Kartoffeln.