Ein letztes Mal drehte Heiko Ruthemeier an der Sirene im Feuerwehrhaus, um seine Mannschaft zum Kommando-Wechsel zusammen zu rufen. Freitagabend war zwar kein Abschied zu begehen, wohl aber gab es einen Abschnitt zu beenden. Zwölf Jahre war Ruthemeier Chef der Osterholz-Scharmbecker Brandbekämpfer.
Er sei kein großer Freund von Statistik, so Ruthemeier, zählte aber für seine abgelaufene Amtszeit insgesamt 1.891 Einsätze mit seiner Wehr, „das sind durchschnittlich 157 Einsätze pro Jahr“. Er erinnerte an die Gründung des Fördervereins für die Feuerwehr, über den Anschaffungen organisiert werden könnten, die die Stadt nicht trage. 2005/06 habe es in der Öffentlichkeit ein Ringen ums Vertrauen in die Feuerwehr gegeben, weil nach verschiedenen Großbränden ein Brandstifter in den Reihen der Feuerwehr vermutet wurde. Zum Glück bestätigte sich der Verdacht nicht.
Feuerwehrhaus umfangreich umgebaut
Stolz ist Ruthemeier auf die Umbaumaßnahmen für das Feuerwehrhaus an der Heimstraße. Dort wurde ein Anbau errichtet und es gibt seitdem endlich Umkleideräume und Sanitäranlagen für die Brandbekämpfer.
Nocheinmal begrüßte der 51-Jährige seine Einsatztruppe, die Altersabteilung und als Zukunft der Feuerwehrarbeit die Jugendfeuerwehr. Eingeladen waren auch Ehefrauen und Kinder, „denn Feuerwehrarbeit funktioniert nur, wenn die Familie mitzieht“, so Ruthemeier. Er bedankte sich zum Kommando-Wechsel bei allen, den Aktiven und den Unterstützern der Feuerwehrarbeit.
Olav Heese zum Nachfolger gewählt
Der Stadtrat hatte Mitte September die Nachfolge geregelt. Der Wechsel in der Führungsspitze steht im Zeichen von Kontinuität, Olav Heese als neuer Ortsbrandmeister war vor zwölf Jahren sozusagen als Doppelspitze zusammen mit Ruthemeier angetreten, die Ortsfeuerwehr zu modernisieren. Nun wurde der Stellvertreter selber Chef, an seiner Seite weiß er Tilmann Behrens als neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister.
Heese bedankte sich bei seinem Vorgänger, zusammen habe man viel erreicht. Gleich zu Beginn ihrer Amtszeit habe man ein Fuhrparkkonzept entwickelt. Wenn man im Rathaus denke, dass alle notwendigen Umrüstungen schon erreicht wären, täusche man sich, denn „Stillstand wäre Rückschritt“, so der 48-Jährige. Die Feuerwehr habe gerade ihren Einsatzleitwagen für den Digitalfunk umzurüsten. „Eine Neuanschaffung anstelle eines Umbaus des zehn Jahre alten Wagens käme günstiger, zumal wir für das jetzige Fahrzeug auch eine geeignete Anschlussverwendung hätten, wir benötigen ihn als Mannschaftstransportwagen“, sagte Heese in Richtung derer, die für die Finanzierung solcher Ausstattungen verantwortlich sind.
Kein Vertreter aus Politik oder Verwaltung anwesend
Jedoch war kein Vertreter aus Politik oder Verwaltung anwesend, Bürgermeister Torsten Rohde hatte wegen eines Kegelturniers absagen müssen und auch der stellvertretende Bürgermeister Klaus Sass sagte seine Teilnahme kurzfristig ab.