Heftige Proteste gegen eine Lärmschutzwand entlang der benachbarten Eisenbahnschienen gibt es aus dem Maribondo-Freizeit-Center im Gebäude des ehemaligen Kaufhauses Reuter. Der Standort habe schon erheblich darunter gelitten, dass dort einst der Bahnübergang einer Unterführung gewichen ist, nun würde eine Wand auch noch die Sichtbeziehung zum Gebäude versperren, meint Stiftungschef Dr. Erwin Bienewald.
„Soll die Lärmschutzwand doch lieber im Bereich Zur Wienbeck gebaut werden, wo die Anwohner dies ausdrücklich wünschen“, sagt Bienewald. Dort bleibt ein 200 Meter langer Abschnitt entlang des Wohgebietes ohne Schutz, weil dort 1974 nach Paragraphenlage ein zu später Ausweisungstermin als Wohngebiet beschlossen worden war.
Lärmschutzwand wäre wie ein Mauerbau
„Im Bereich unseres Standortes gibt es gar keinen Bedarf für einen Lärmschutz“, sagt Bienewald. Dazu will er auch noch die Nachbarschaft ins Boot holen: Für kommenden Mittwoch, 19. Oktober, lädt er Anwohner, Kommunalpolitiker und Stadtverwaltung ab 19 Uhr zu einer Bürgerversammlung ins Maribondo-Center, Bahnhofstraße 24/26, ein.
Die Bahn AG ist Bienewald übrigens schon einen Schritt entgegen gekommen. In einem Schreiben vom 7. Oktober wird ihm angekündigt, dass die geplante Lärmschutzwand nun von der Nordseite des Bahnhofsgebäudes bis zur südwestlichen, bahnseitig gelegenen Gebäudeecke des Maribondo-Centers im oberen Meter mit transparenten Wandelementen ausgestattet werde.
Stadtverwaltung denkt weiter in die Zukunft
Auf Rückfrage unserer Redaktion im Rathaus verweist Stadtplaner Stefan Kamischow darauf, dass aus Verwaltungssicht unbedingt an der Lärmschutzwand festzuhalten sei. Der Bahnlärm treffe schon jetzt Bewohner der Bahnhofstraße, die gebe es schon 50 Meter vom Bahndamm entfernt. Zudem müsse man langfristig denken: Wenn die Bahn jetzt Lärmschutzwände baue, könne das ein Vorteil sein, falls vielleicht irgendwann in der Zukunft das Maribondo-Gebäude oder Grundstück anders als heute genutzt werden sollte. „Wir wären schlecht beraten, jetzt auf 100 Meter einer solchen Lärmschutzwand zu verzichten“, so der Stadtplaner.