„Die Unterstützung stimmt uns zuversichtlich. Es ist eine starke Bewegung und wir sehen uns als Teil von ihr“, sagt Frank Lenk, Vorstandssprecher des Rennvereins, der in der Debatte um die Galopp-Rennbahn wieder Morgenluft wittert.
Die Kündigung des Pachtvertrags, die vor einem Jahr angekündigt worden war, soll zwar in den kommenden Tagen über die Bühne gehen, aber beflügelt von den Protesten gegen den Abriss, hofft der Verein nun auf einen Kompromiss, der den Fortbestand der Anlage beinhaltet.
Rennverein erhebt Vorwürfe
„Wir wollen die Rennbahn für den Stadtteil öffnen und können uns eine Erlebniswelt vorstellen, in der Erholung, Sport, Natur und Tradition in einer grünen Lunge vereint werden“, so Lenk. Bei einem Treffen mit den zuständigen Beiratssprechern Ende des Monats soll das „Gegenmodell“ zu den Wohnungsbauplänen der Stadt vorgestellt werden.
„Wir sind offen für Gespräche. Der Erhalt der Rennbahn kann Teil einer Lösung sein, die alle Beteiligten zufrieden stellt“, sagt der Vorstandssprecher, der gleichzeitig Vorwürfe gegen das Wirtschaftsressort erhebt: „Dass bereits vor einem Jahr bekannt gegeben wurde, dass der Pachtvertrag gekündigt werden soll, kann man bestenfalls als unglücklich bezeichnen“, sagt Lenk: „Die Besucher wurden so in die Irre geführt, die Sponsoren verunsichert und unsere Veranstaltungen entwertet.“
Holger Bruns, Sprecher des Wirtschaftsressort, wirft die Vorwürfe zurück: „Egal, wie man es macht, macht man es falsch. Benachrichtigt man frühzeitig, ist es falsch. Sagt man kurzfristig Bescheid, ebenso.“
Unmut „gehört quasi dazu“
Er lässt aber keinen Zweifel daran, dass der Pachtvertrag des Rennvereins noch „in diesem Jahr“ gekündigt wird. Auch ungeachtet der Proteste in der Bevölkerung, die Bruns bei einem Vorhaben dieser Größenordnung als „völlig normal“ einstuft: „Dass es bei einem Infrastrukturprojekt dieser Größenordnung zu Unmut bei Anwohnern kommt, gehört quasi dazu. Das hat sich bei verschiedenen Maßnahmen in der Vergangenheit gezeigt.“
„GolfRange“ nimmt noch Mitglieder auf
Und wie sieht es mit den Idee einer „grünen Lunge“ für den Stadtteil aus? Bruns: „Wir stehen ja erst am Anfang des Verfahrens und werden uns im Verlauf der Bürgerbeteiligung alle Anregungen anhören.“
Erst dann soll auch über den noch bis 2035 laufenden Vertrag mit der ebenfalls auf der Rennbahn beheimateten „GolfRange“ gesprochen werden. Die nimmt übrigens bis zum heutigen Tag noch neue Mitglieder auf.