„Wir werden das Feuerwerk mit einem gewerblichen Pyrotechniker durchführen“, kündigt Stefan Markus, Geschäftsführer des Bürgerhauses Obervieland (BGO) an.
Zum ersten Mal seit 20 Jahren hatte das Gewerbeaufsichtsamt des Lands Bremen dem BGO kürzlich verboten, ein Feuerwerk im Rahmen des traditionellen Laternenumzugs durchzuführen, der von bis zu 2.000 Menschen aus dem Stadtteil besucht wird.
Bürgerhaus will in Profi-Feuerwerker investieren
Nachdem der Weser Report über das verbotene Feuerwerk berichtet hatte, hatte Markus Großeltern zu Besuch. Sie hätten von ihren traurigen Kindern erzählt, die sich bereits seit einiger Zeit auf das Feuerwerk freuten. „Uns war das vorher klar“, so Markus.
„Die strahlenden Gesichter der Kinder, die vom Feuerwerk erhellt werden, ist mit nichts zu vergleichen“, sagt der BGO-Geschäftsführer. Gerade weil auch die Kinder aus der Bürgerhaus-Kita schon lange auf diesen Tag hinfiebern und ihn vorbereiten, investiere man nun eben in einen professionellen Pyrotechniker.
Schärfere Regeln für private Feuerwerke
Die Gewerbeaufsicht hatte vorher verboten, dass das Bürgerhaus so wie in den vergangenen 20 Jahren auch, das Feuerwerk von einem eigenen, geschulten Mitarbeiter abbrennen lässt. Grund dafür war aber nicht ein etwaiger fachlicher Mangel.
Viel mehr gelten in Bremen seit vergangenem Jahr schärfere Regeln für private Feuerwerke. Sie dürfen nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt werden. Damit hat die Stadt nach eigenen Angaben auf eine Vielzahl von Lärm-Beschwerden von Nachbarn reagiert.
Leser reagierten mit Unverständnis
Behördensprecherin Christina Selzer hatte auf Nachfrage mitgeteilt: „Das Abbrennen von Feuerwerk ist nur noch Unternehmen erlaubt, die eine Genehmigung haben.“ Veranstalter von Laternenläufen oder Hochzeiten hätten die Möglichkeit, diese zu beauftragen.
Diese Reaktion hat bei Weser-Report-Lesern für Unverständnis gesorgt. “ Das ist für die Kinder ne richtige Enttäuschung“, schrieb beispielsweise eine Leserin bei Facebook.
„In der heutigen Zeit sind Kinder nicht mehr in den Köpfen der Politiker und Manager. Die machen nur Arbeit, kosten Geld und bringen noch keinen Profit. Unsere Gesellschaft ist leider zu Egoisten verkommen. Da stören Kinder nur“, meint eine andere Leserin.
Markus: „Denkfehler in der Verwaltung“
Von der Möglichkeit, einen Profi zu beauftragen, Stefan Markus jetzt trotz 500 Euro Mehrkosten Gebrauch machen – obwohl er die Genehmigungspolitik der Gewerbeaufsicht unlogisch findet. „Die Begründung Lärmschutz ist meiner Einschätzung nach nicht ausreichend, da der Profi mindestens ebenso laut ist“, sagt er. „Da steckt ein Denkfehler in der Verwaltung.“
Der Laternenumzug findet am Freitag, 4. November, statt. Die Teilnehmer treffen sich um 17.30 Uhr an verschiedenen Punkten im Stadtteil und spazieren dann begleitet von Spielmannszügen, zum Bürgerhaus Obervieland. Dort gibt es traditionell Würstchen und Getränke – und zum Schluss das Feuerwerk.