Eine Gedenktafel erinnert noch heute an den Habenhauser Frieden. Foto: Schlie
Jubiläum

Warum Habenhausen plötzlich Diplomatie-Hochburg war

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Habenhausen gilt als beschauliches Dorf. Das sah vor 350 Jahren ganz anders aus: Damals hatte ein Feldmarschall dort sein Hauptquartier und wollte Bremen einnehmen. Was dann geschah, feierte der Stadtteil jetzt.

Wer heute noch eine Erinnerung an das geschichtsträchtige Ereignis finden will, der muss genauer hinsehen. An der Hausnummer 15 der Schwedenschanze ist nämlich eine Gedenktafel angebracht, die den Mann zeigt, der 1666 eine Hauptrolle spielte.

Dort, am Deich in Habenhausen, hatte Carl Gustav Wrangel sein Hauptquartier. Der schwedische Feldmarschall war mit seiner 10.000-Mann-Armee nach Bremen gekommen, um die Stadt im Auftrag der schwedischen Krone einzunehmen. Kein Wunder: Bremen lag schließlich auch schon damals günstig an Handelsstraßen.

Hauptquartier stand noch bis 1938

Als es tatsächlich zu ersten Kampfhandlungen kam, zogen sich Wrangel und seine Soldaten zurück und belagerten die Stadt. Wrangel lebte zu dieser Zeit in der sogenannten Schwedenscheune, einem stattlichen Bauernhaus, das noch lange in Habenhausen stand, bevor es 1938 nach einem Blitzschlag abgerissen werden musste.

Womit Wrangel nicht gerechnet hatte: Bremen bekam Unterstützung von seinen Verbündeten, unter anderem aus Dänemark, Brandenburg-Preußen und der Landgrafschaft Hessen-Kassel.

Übermacht zwang Wrangel in die Knie

Der schwedische Feldmarschall sah sich plötzlich einer Übermacht gegenüber. Die Parteien schlossen schließlich einen Kompromiss, der als Ergebnis von Wrangels Verhandlungsgeschick gilt.

Bremen sollte bis zum Ende des 17. Jahrhunderts darauf verzichten, unmittelbar dem Kaiser unterstellt zu sein – was faktisch kaum eine Bedeutung hatte. Aber für Schweden war die Einigung ein herber Dämpfer.

Stadtteil feiert „350 Jahre Friede zu Habenhausen“

Diese Münze wird versteigert. Foto: pv

Diese Münze wird versteigert. Foto: pv

Auf den Tag genau 350 Jahre später feierte der Stadtteil den wegweisenden Frieden. Am Dienstag, 15. November, 20 Uhr, begingen die Kirchengemeinde Arsten-Habenhausen und die Habenhauser Schaffergesellschaft den Gedenktag des „Friedens von Habenhausen“ in der Simon-Petrus-Kirche.

Im Anschluss an den Festakt gab die Schaffergesellschaft einen Empfang im Foyer des Gemeindezentrums. Dabei wurde eine bremische Silbermünze aus dem Jahr 1666 versteigert. Die „24-Grote-Münze“ entspricht dem Wert von einem Drittel Reichstaler.

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