Am Freitagabend wird die Bremer Polizei ihre Pilotphase starten: Ein Jahr lang sollen sogenannte „Bodycams“, also mobile Videoüberwachungsgeräte, ausprobiert werden. Die Kameras setze man „als ergänzendes Element der Deeskalation“ und als „Mittel der polizeilichen Eigensicherung“ ein, wie die Polizei am Donnerstag berichtet. Hintergrund seien die hohe Zahlen von Widerstandshandlungen und Gewaltdelikten, mit denen Polizeibeamte konfrontiert werden
„Mit den anlassbezogenen Aufzeichnungen sollen potentielle Gewalttäter abgeschreckt werden“, so die Beamten, da die aufgezeichneten Daten auch in einem sich anschließenden Strafverfahren verwendet werden dürften. Ob die kleinen Geräte, die mobil Bild und Ton aufzeichnen, eine abschreckende Wirkung haben, will die Polizei nun in ihrem einjährigen Test herausfinden.
Bodycams als „Mosaikstein“ zum Schutz
„Wir wollen herausfinden, ob der Einsatz von Body Cams neben einer guten Schutzausstattung und ständig angepasster Aus- und Fortbildung ein weiterer Mosaikstein zum Schutz meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist“, sagt Bremens Polizeipräsident Lutz Müller. „Dazu sorgt der Einsatz weiter für Transparenz beim polizeilichen Einschreiten.“
Bodycams könnten dazu beitragen, schwierige Einsatzsituationen zu entschärfen und diese zeitgleich dokumentieren. „Diese Chance wollen wir nutzen.“
Der Einsatz der mobilen Videoüberwachungssysteme erfolgt im öffentlichen Raum und soll zunächst auf die Bereiche der Disko-Meile und der Sielwallkreuzung begrenzt werden. Die kameraführenden Beamten sollen während des Dienstes auch eine offen erkennbare Weste mit dem Aufdruck „Videodokumentation“ tragen.
Die Kameras sollen nicht ständig laufen
Für den Probelauf wurden zunächst sieben Kamerasysteme angeschafft. Die Einsatzkräfte habe man extra geschult, so die Polzei. Und sie sollen auch nicht ständig laufen, sondern werden „anlassbezogen“ eingesetzt.
Die Polizei verspricht: Alle gespeicherten Aufzeichnungen, deren Aufbewahrung nicht zur Verfolgung von Straftaten erforderlich ist, werden automatisch nach zwei Monaten gelöscht. Weitere Details will die Polizei noch am Freitag erläutern.