Total verrückt: Paul Panzer kommt im Januar nach Bremen. Foto:pv Paul Panzer vor dem Plakat, das seine neue Show anpreist. Foto: WR
Interview

Paul Panzer ist im Herzen ein „Wahlbremer“

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Comedian Paul Panzer spricht über „Normalos“, Sprachfehler und abwesende Kochkünste. Verrückt: Er und Dieter Tappert teilen sich zwar einen Körper, aber nur einer von beiden muss arbeiten. Und zwar im Januar in Bremen.

Weser Report: Herr Panzer, ich habe Sie neulich bei Steffen Henssler kochen sehen – rohe Eier mit Senfsauce. Was haben Sie heute gegessen?

Paul Panzer (lacht): Ojeh… Zu Hause bin ich gottseidank nicht fürs Essen zuständig. Ich habe Steffen auch vorher gesagt, dass ich nicht kochen kann und er sagte, dann wäre ich genau der Richtige. Was dann folgte, hatte viel mit Murphys Gesetz zu tun…

Dann ist Kochen also kein heimliches Hobby von Ihnen?

Nein, auf keinen Fall. Aber vielleicht kommt das ja noch. Warum auch nicht? Bei den ganzen Kochsendungen, die es gibt… Ich wundere mich sowieso schon manchmal darüber, was so alles den Weg ins Fernsehen schafft.

Ihr neues Programm heißt „Invasion der Verrückten“. Wer oder was ist für Sie verrückt?

Wir alle. Auch wenn der Titel etwas anderes nahe legt, ist damit der Mensch gemeint. Wir haben doch alle einen Dachschaden. Es stellt sich nur die Frage, bei wem es schon reinregnet.

Wie würden Sie sich selber beschreiben, Herr Panzer?

Ich führe die Horde natürlich an. Aber das alles hat auch etwas Gutes: Wir sind ja evolutionstechnisch nur so weit gekommen, weil wir verrückt sind. Es geht eigentlich nur um den Grad der Verrücktheit. Mir machen eher die „Normalen“ Angst. Die verbergen  meistens etwas…

Und wie verrückt ist Dieter Tappert?

Paul muss immer arbeiten, Interviews geben und auf die Bühne gehen. Dieter ist der langweilige. Der liegt immer nur auf dem Sofa und guckt D-Max.

Es ist eine Sache, sich einen Künstlernamen zuzulegen. Aber immer auf einen eingebauten Sprachfehler zu achten, stelle ich mir anstrengend vor.

Den hatte ich früher aber tatsächlich. Mit viel Mühe und Besuchen beim Logopäden habe ich ihn mir abgewöhnt. Später beim Radio musste ich mich stimmlich abheben. Da fiel er mir wieder ein. Und jetzt gehört er zu Paul dazu. Ich finde es auch ganz schön, ihm eine Schwäche mitzugeben. Das macht ihn angreifbarer und bringt ihn auf eine Ebene mit dem Publikum. Denn Schwächen haben wir doch alle.

Rutscht Ihnen der Sprachfehler auch privat mal raus?

Nein, aber manchmal muss Paul selber „raus“, auch, wenn er eigentlich nicht soll. Unser Briefträger beispielsweise ruft mir morgens immer zu „Panzer, ich grüße Sie!“. Und ich rufe zurück „Rrrichtiiig“.

Im Januar kommen Sie nach Bremen. Sind Sie gerne in der Stadt?

Mein Team und ich sind total gerne in Bremen. Jaja, das sagt der immer in Interviews, denken Sie jetzt. Aber wir spielen extra kleine Shows im Pier2. Damit wir öfter kommen und ein paar Tage bleiben können, gerne auch zu den Sixdays. Wir könnten auch zwei Mal die ÖVB-Arena füllen, aber wir sind lieber bis sieben Mal während eines Programms in der Stadt. Wenn ich nicht Rheinländer wäre, dann wäre ich Wahlbremer.

Sehr löblich. Aber was ist so toll hier?

Bremer haben so eine natürlich Distanz, da fällt mich keiner an. Es wird genickt und gelächelt, wenn man mich erkennt. Als ich in Bayern neulich mal auf einer Toilette war, hat mich doch tatsächlich einer nach einem Foto gefragt. Und da standen wir noch mit Mehreren in einer Reihe…. verrückt.

Tickets für die Show gibt’s bei eventim.de

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