Die Ariane 5 hatte wichtige Fracht dabei: Sie sollte vier Galileo-Satelliten im Orbit aussetzen. Deren Aufgabe: Die Positionsbestimmung und damit die Navigationssysteme auf der Erde verbessern.
In Bremen fieberten am späten Donnerstagnachmittag gleich zwei Firmen mit. Das Unternehmen OHB hat die Satelliten gefertigt.
Herzstück der Rakete stammt aus Bremen
Airbus Safran Launchers hat in Bremen das Herzstück der Trägerrakete Ariane gebaut. Ein halbes Jahr Arbeit steckt in dem Projekt. In der sogenannten Oberstufe sind die Satelliten zu ihrem neuen Platz im Weltall geflogen, auch, als alle anderen Raketenteile bereits abgeworfen waren.
Rund vier Stunden flog sie antriebslos durchs All, bevor sie gegen 17.30 Uhr noch einmal für den Endspurt gezündet wurde.
„Die Stufe wird noch einmal aufgespint, damit sie eine größere Drehzahl bekommt“, erklärte Ingenieur Peter Srowig, der an der Rakete in Bremen mitgearbeitet hat.
Treibstoffe müssen vermischt werden
Das heißt: Durch die schnellere Rotation des Raketenteils sollten sich die beiden Treibstoffe in der Rakete vermischen. Nur so könnte die Oberstufe erfolgreich gezündet werden.
Vorher war die Stufe im sogenannten Barbecue-Modus unterwegs. Ähnlich wie Fleisch auf dem Grill musste auch die Ariane regelmäßig gedreht werden, um im All weder zu kalt, noch zu warm zu werden.
Am Ende funktionierte das Zünden so gut, dass man es in Bremen sogar verpasste. Per Livestream waren die Bremer mit dem Weltraumbahnhof Kourou im Norden Südamerikas verbunden, bemerkten aber erst, dass schon alles geklappt hatte, als plötzlich die Grafik der Oberstufe am Heck den entsprechenden Feuerausstoß zeigte.
Freilassung der Satelliten verlief problemlos
Auch die Freilassung der ersten beiden Satelliten und 20 Minuten später der restlichen beiden verlief problemlos. Dafür gab es in Bremen endlich den erleichterten Applaus.
„Das ist toll für Bremen. Das kann uns ganz schön stolz machen“, sagte Ekkehart Siering, Staatsrat beim Wirtschaftssenator.