von Sonja Niemann und Laura Bohlmann
Die Gleise A und B vor dem Bremer Hauptbahnhof liegen erneut brach. Busse und Bahnen dürfen dort zurzeit nicht halten. „Es gibt einen Baumangel, die die bauausführende Firma gefunden hat“, teilt BSAG-Sprecher Jens-Christian Meyer mit und meint damit die City Gate-Baustelle.
„Deshalb haben wir als präventive Maßnahme die Gleise A und B dichtgemacht.“ Die Busse und Bahnen fahren stattdessen jetzt von den Gleisen C bis F.
Erdanker, die die unterirdischen Befestigungswände des entstehenden City Gates halten, sollen defekt sein. Diese hatte das Tiefbauunternehmen Implenia eingebaut, von dem sich Bauherr Achim Griese im Oktober getrennt hatte.
Investor: „Es gibt keinen Baustopp“
Zuvor hatte die Großbaustelle am Bahnhof dafür gesorgt, dass sich die Hochstraße um wenige Millimeter gesenkt hatte. „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine weiteren Absenkungen“, betont Jens Tittmann, Sprecher des Bauressorts, auf Nachfrage. Auch ein Baustopp soll nicht verhängt werden.
Das bestätigt der Geschäftsführer des Bauherren, Ulf Wachholtz: „Es gibt keinen Baustopp, wir müssen aber einen Fehler beheben, den unser ehemaliger Tiefbauer gemacht hat.“ Dabei handele es sich um sogenannte Ankerköpfe, deren Material von Implenia nicht vernünftig ausgewählt worden sei.
„Mit den Ankern sorgen wir dafür, dass die Erde von den Wänden weggedrückt wird. Wenn die Anker kaputt sind, könnte das dazu führen, dass wir nicht richtig mit dem Hochbau beginnen können“, so Wachholtz. Betroffen seien nur die Ankerköpfe, die von Implenia verbaut worden seien.
Dauer der Sperrungen noch nicht absehbar
„Wir müssen jetzt den Sand wieder abtragen, die Ankerköpfe sanieren und den Sand wieder auftragen, um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist.“ Wachholtz geht davon aus, dass die Ausbesserungsarbeiten mehrere Tage dauern werden. Genau kann er den Zeitraum nicht einschätzen. „Kurz vor Weihnachten ist das alles nicht ganz einfach“, so der Geschäftsführer.
Dass es zu weiteren Setzungen kommen könnte, schließt Wachholtz aus. „Die Setzungen sind durch Erdverschiebungen entstanden, jetzt liegt das Problem in der Baugrube selbst“, so Wachholtz. Mit der BSAG seien die Sicherheitsmaßnahmen alle abgestimmt worden.