Pro: „Ohne Plan hat man schon verloren“
„Gute Vorsätze halten doch eh nicht“, hört man schon einmal von Verächtern dieses Silvesterrituals. Und, ja: Die Umfragen zum Thema geben ihnen recht. Doch wer mit dieser Erklärung komplett auf Vorsätze verzichtet, macht es sich zu leicht.
Gute Vorsätze betreffen meist Dinge, die man ändern möchte, obwohl es richtig schwer fällt. Mal auf den Arzt hören und weniger rauchen! Mehr Zeit mit der Familie verbringen! Doch noch einmal versuchen, sich für den echten Wunschjob zu bewerben!
Klar, wer Pläne macht, der kann scheitern. Aber es gilt auch, was einst Rosa Luxemburg übers Kämpfen sagte: Wer keine Pläne macht, der hat eben schon verloren. Ein guter Vorsatz bedeutet zumindest die Bereitschaft, sich zu hinterfragen. Das muss nicht zwingend an Silvester sein – aber der Neuanfang, der in dem Datum steckt, kann psychologisch helfen.
Lotta Drügemöller, Redaktion Huchting, Stuhr, Brinkum
Contra: „Wirklicher Wille braucht keinen Vorsatz“
Gute Vorsätze fürs neue Jahr sind doch vor allem eines: eine Besänftigung des schlechten Gewissens verursacht durch all die Dinge, die man eigentlich schon längst hätte tun wollen, aber irgendwie nie geschafft hat. Dafür gibt es einen Grund, sonst hätte man ja schon mit dem Rauchen aufgehört, 20 Kilo abgenommen oder der Oma endlich jede Woche eine Postkarte geschickt.
Entweder man macht die Dinge, die einem wichtig sind, oder eben nicht. Gute Vorsätze helfen da auch nicht. Sie sorgen am Ende des Jahres höchstens für das temporäre Gefühl, endlich etwas besser zu machen. Doch Hand aufs Herz: Wie viel von dem, was man sich über den Jahreswechsel ausdenkt, überlebt die erste Januarwoche? Eben.
Wenn man wirklich etwas in seinem Leben verändern will, macht man das einfach, dafür braucht es keinen Vorsatz.
Laura Bohlmann, Online Redaktion