„Das wär wohl die Küche“, sagen Kinder, wenn sie in ihrem Fantasiehaus spielen. Ein wenig Fantasie braucht auch, wer momentan durch das zukünftige Bürger- und Sozialzentrum von Huchting läuft.
Bau mit viel Raum und Licht
Hier, der Veranstaltungssaal, etwas kleiner als der alte; dort, das Café vom Mütter- und Familienzentrum; da, die Treppe, die nach oben zu den Büros führen wird – zu sehen sind in erster Linie Betonwände.
Immerhin – an den vielen großen Öffnungen kann man schon erkennen, dass die untere Etage einmal viel Raum und Licht bieten soll. Das Café soll von Glas umgeben sein. Wo jetzt der Blick auf das heutige Bürger- und Sozialzentrum fällt, soll eine Terrasse zum Draußensitzen entstehen.
Zum Richtfest kamen Vertreter aus vielen Huchtinger Einrichtungen – allein acht Vereine sind schließlich schon auf dem Gelände des Bürger- und Sozialzentrums vertreten und somit direkt betroffen. Auch die Mädchen-Redaktionsgruppe der nebenanliegenden Kita Amersfoorter Straße kam vorbei, um in Videos über das Richtfest zu berichten.
Veranstaltungs- und Mütterzentrum unter einem Dach
Wenn das Bürger- und Sozialzentrum voraussichtlich im Sommer 2017 eröffnet, dann wird hier nicht nur die Verwaltung und das Veranstaltungszentrum des BuS unterkommen, sondern auch das Mütterzentrum. Heute sind beide Einrichtungen noch in zwei verschiedenen Gebäuden auf dem Gelände untergebracht.
Es musste neu gebaut werden, weil die alten Gebäude zuviel Energie fressen – die Bausubstanz der ehemaligen Schule ist hinüber. Als klar war, dass sich eine Sanierung nicht lohnen würde, entschied sich die Stadt, das Bürgerzentrum in anderer Form dennoch zu erhalten.
10 Millionen Euro für das Bürger- und Sozialzentrum
9,3 Millionen Euro hat die Stadt Bremen bereitgestellt, weitere 700.000 kommen von der Stiftung „Wohnliche Stadt“. 2008 wurde der Beschluss dazu gefasst, jetzt ist der Rohbau überdacht.
„Es dauert immer ein bisschen länger, wenn öffentliche Stellen bauen wollen, weil man Aufträge ausschreiben muss“, erklärt der ehemalige Ortsamtsleiter Uwe Martin, der heute Vereinsvorsitzender des BuS ist. „Außerdem ist es mit uns auch nicht ganz leicht – alle Vereine, die zum BuS gehören, der Beirat, das Ortsamt, einfach jeder will mitreden. Deshalb wird‘s aber auch so schön.“
Das alte BuS geht verloren
Wer sich umhört, kriegt neben aller Freude auch ein wenig Wehmut zu hören. „Den Charme der 60er-Jahre-Architektur kann man nicht erhalten – es muss was neues geben“, sagt Martin. „Es ist schön hier, aber ich mag auch unsere jetzigen Räumlichkeiten“, erklärt Michael Horn vom Mütterzentrum.
Und „es ist traurig den ,Himmel‘ zu verlieren“, sagte Susanne Appel, die Leiterin des BuS, schon vor Monaten in Bezug auf die Sternendecke des jetzigen Veranstaltungssaals.
Appell freut sich trotzdem auf den Neubau. Sie hat jetzt schon ein Modell des neuen BuS in ihrem Büro stehen – wenn jemand das neue Haus kennt, dann wohl sie. Oder? „Verlaufen habe ich mich trotzdem, als ich neulich durchgehen durfte“, erzählt sie.