Die Reiseleiterin spricht Französisch und Englisch, ein bisschen Italienisch und Spanisch, und erarbeitet sich immer einige Begriffe der Sprache eines Landes, die man im täglichen Leben braucht – je nachdem, wohin die Reise geht, schließlich muss man ja irgendwie zurecht kommen. Damit zumindest hat Hanna Behrens kein Problem. Egal wo auch immer der Weg hin führt. „Auch alle Mitreisenden bekommen von mir immer eine kleine Sprachhilfe mit Aussprache und den gängigen Worten, Fragen und Redewendungen“, sagt sie. Sicher ist sicher.
Apropos. Stets im Gepäck hat die sympathische Delmenhorsterin 100 Milliliter Schnaps – nur für den Notfall. „Man weiß ja nie, was man zu Essen bekommt“, erklärt sie und lacht. In etwa 50 Länder dieser Erde ist Hanna Behrens im Laufe der vergangenen Jahre gereist. „Nur einmal war das mit dem kleinen Schnaps ein Problem. Als wir in den Iran geflogen sind, habe ich ihn in ein Fläschchen mit Brennessel-Haarwasser gekippt und in den Kulturbeutel getan. Im Hotel in Schiras habe ich sie dann auf den Nachttisch gestellt. Als ich abends zurückkam, war die Flasche leer.“
„In Tibet war der Bus zu klein“
Unvorhersehbare Dinge seien immer wieder mal auf den Touren passiert. „In Tibet war der Bus so klein, dass wir noch einen Lkw für das Gepäck organisieren mussten“, erzählt Hanna Behrens. Und in Prag habe sich eine der Teilnehmerinnen nach einem Sturz einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen. „Auf einer Rückfahrt aus Polen hat eine Mitreisende mehrmals versucht, sich das Leben zu nehmen. Bei Magdeburg haben wir sie dann in die Uniklinik gebracht.“
Auch störrische Busfahrer habe es dann und wann gegeben: „In der Slowakei wollte einer nicht über den Grenzübergang fahren, den ich passieren wollte“, verrät sie. „Ein anderer Fahrer wollte auf der Fahrt nach Frankreich nicht einsehen, dass wir ein funktionierendes Mikrofon im Bus brauchen. Auch hinsichtlich der Route gäbe es manchmal Differenzen. „Viele Fahrer wissen ohne Navi gar nicht wo sie sind.“
Persönlich emotional von Polen berührt
„Ich bereite die Mitreisenden immer etwas thematisch auf das Land vor, in das wir fahren“, erläutert die Delmenhorsterin. „Vor Ort haben wir dann lokale Reiseführer, die dann mehr ins Detail gehen können.“
Persönlich emotional am meisten berührt, war Hanna Behrens bisher von Reisen nach Polen. „Man kann dort nicht hinfahren und die Geschichte ausblenden“, erklärt sie. Ansonsten sei sie eher „frankophil“, wie sie betont. Ein Land, dessen Kultur sie befremdlich fand, war tatsächlich Tibet. „Das war mir so fremd, dass ich mich in den arabischen Ländern schon fast zu Hause fühlte. Was eigentlich absurd ist.“
Die nächste Reise führt Hanna Behrens in Kooperation mit der Volkshochschule in Wildeshausen in das Baltikum. Die Koffer dafür müssen am 13. Mai gepackt sein.