Die Bremer SPD will auch Auszubildenden 150 Euro Begrüßungsgeld zahlen, wenn sie nach Bremen ziehen. Symbolfoto/pixabay
150 Euro

SPD will Bremer Azubis Begrüßungsgeld schenken

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Die SPD will Auszubildende mit Studenten auf eine Stufe stellen – zumindest wenn es um das Begrüßungsgeld geht. Jeder der nach Bremen zieht, soll den Bonus bekommen. Doch es gibt auch Kritik an dem Plan.

Vergangenes Jahr hat die Stadt Bremen insgesamt 336.300 Euro an Studenten verschenkt, die neu nach Bremen gezogen sind. Mit dem Begrüßungsgeld von je 150 Euro pro Person will der Senat junge Leute dazu bewegen, in die Hansestadt zu ziehen. 2.242 junge Menschen haben davon profitiert.

Die SPD will dieses „Geschenk“ jetzt auch Auszubildenden machen. „Warum soll das Begrüßungsgeld nur an Studenten gezahlt werden?“, fragt sich deren arbeitsmarktpolitische Sprecherin, Sybille Böschen. Sie will Ausbildung und Studium auf eine Stufe stellen und deswegen das Begrüßungsgeld auch an junge Berufsanfänger zahlen, die sich entschließen, aus dem Umland nach Bremen zu ziehen.

Jeder Einwohner bringt Geld in die Kasse

„In der Bildungspolitik werden oft nur Abiturienten und Studenten bevorzugt behandelt. Dabei beginnt die größere Anzahl an Jugendlichen eine Ausbildung“, so Böschen weiter. Mit dem Begrüßungsgeld will sie Bremen attraktiv für junge Azubis machen. Immerhin 2.211 von insgesamt 5.907 Auszubildenden haben im vergangenen Jahr noch außerhalb der Stadt gewohnt.

Der Senat will von dem Begrüßungsgeld selbst auch profitieren. Denn mit Änderung der Bund-Länder-Finanzen bis 2020 rechnet er für jeden Neubürger in Bremen mit Mehreinnahmen von 5.822 Euro im Jahr. Das geht aus einer Antwort auf die Anfrage der SPD hervor. Dem gegenüber stehen 250 Euro Ausgaben pro Antragsteller – 150 Euro für das Begrüßungsgeld, 100 Euro Bearbeitungsgebühr.

Die Grünen finden die Idee, das Begrüßungsgeld auch Auszubildenden zu schenken, grundsätzlich gut. „Jeder neue Einwohner ist für uns vorteilhaft“, sagt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin Sülmez Dogan. Allerdings glaubt sie nicht, dass das Begrüßungsgeld alleine ein Grund für junge Azubis ist, ihren Wohnsitz nach Bremen zu verlegen. „Wir müssen junge Menschen für unsere Stadt begeistern“, sagt Dogan.

Handelskammer hält Vorhaben für Symbolpolitik

Die Handelskammer sieht das ähnlich. „Ich glaube nicht, dass man durch eine Einmalzahlung von 150 Euro einen Wettbewerbsvorteil schafft“, sagt Karlheinz Heidemeyer, zuständig für Ausbildung. „Die Vergütung in der Ausbildung und die Lebensqualität sind viel wichtigere Faktoren, um junge Menschen an Bremen zu binden“, glaubt der Fachmann. Heidemeyer hält das Begrüßungsgeld eher für Symbolpolitik. „Die langfristige Entscheidung, in welcher Stadt man lebt, beeinflusst das nur marginal.“

Die Handwerkskammer hingegen begrüßt den Vorstoß der SPD: „Es wäre natürlich positiv, wenn Auszubildende und Studenten diesbezüglich gleich behandelt werden“, sagt Geschäftsführerin Martina Jungclaus.

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