Die Zahl der Kinder in Bremen ist im vergangenen Jahr stark angestiegen. Um im nächsten Jahr allen Jungs und Mädchen den Besuch einer Kita zu ermöglichen, müssen in ganz Bremen neue Kindergartengruppen entstehen. Der Senat hat knapp 200 Millionen Euro für den Bau neuer Räumlichhkeiten bereit gestellt.
Zehn neue Kita-Gruppen in Grolland und Sodenmatt
Innerhalb Huchtings ist besonders in Mittelshuchting die Zahl der Kinder gestiegen. Insgesamt zwölf neue Gruppen müssen entstehen – zehn davon für kleine Kinder unter drei Jahren sowie zwei Gruppen für die Drei- bis Sechsjährigen. Immerhin für 10,5 davon gibt es bereits mögliche Standorte. Die sind allerdings nicht in Mittelshuchting, sondern in den Ortsteilen Grolland und Sodenmatt.
Der erste Standort ist recht unproblematisch: Sobald das Kita-Gebäude Auf den Kahlken fertiggestellt ist – im Februar soll es soweit sein – ziehen dort nicht nur die Kinder hin, die aktuell noch in den Containern auf dem Gelände untergebracht sind, es entsteht auch Raum für vier zusätzliche Gruppen.
Grundschule Grolland bekommt vorerst Container
Eine weitere Kita soll auf dem Gelände der Grundschule Grolland entstehen. Schon zum Kindergartenjahr 2018/19 soll der Neubau mit zwei Gruppenräumen fertig sein. Doch da es den Bedarf an Plätzen bereits zum August 2017 gibt, sollen vorerst Container aufgestellt werden.
Das freie Gelände der Grundschule Grolland ist recht groß – im kommenden Schuljahr könnte es dennoch etwas enger werden. Denn neben der Fläche, die für den Neubau gebraucht wird, sowie dem Platz für die Kita-Container muss dort auch noch ein Container für eine zusätzliche Klasse Eins aufgestellt werden – denn auch die Zahl der Einschulungen steigt im nächsten Jahr.
Während Bauarbeiten müssen Kinder ausgelagert werden
Auch das Kinder- und Familienzentrum Blanker Hans wird erweitert. Während der Bauarbeiten ziehen die Kinder, die dort bereits zur Kita gehen, in Container auf einer Fläche Zwischen den Dorpen – gemeinsam mit zweieinhalb weiteren, neuen Gruppen.
Schließlich sollen auch noch Container nahe der Grundschule Delfter Straße aufgestellt werden – auf der Fläche eines ehemaligen Bauernhofs sollen zwei Gruppen unterkommen. Besonders dieser letzte Standort warf Fragen auf – doch die anwesende Behördenvertreterin Johanna Büchl konnte viele davon nicht klären.
Fragen zum Standort „Delfter Straße“ blieben offen
Dass in einer großen zentralen Behörde nicht jeder alles wissen kann, ist selbstverständlich. Der Vorstellung von Büchl merkte man aber an, wie wichtig ein wenig Ortskenntnis ist, um Planungen sinnvoll durchführen zu können. Anhand ihres Plans vom Standpunkt an der Delfter Straße war nicht ersichtlich, wo die Container eigentlich aufgestellt werden sollen.
Auch, inwieweit die Grundschule Delfter Straße (die ab dem Sommer ohnehin unter dem Mensabau zu leiden hat) von den Kita-Containern betroffen wäre, war noch nicht abzusehen: Die Behörde hatte bisher nicht mit der Schulleitung über die Pläne gesprochen.
Noch ein weiteres Thema das aufkam, konnte noch nicht beantwortet werden: Welche Auswirkungen hätte der Bau einer Kita für die ohnehin angespannte Verkehrslage rund um die Delfter Straße? Büchl versprach jedoch, die Problematik an die verantwortlichen Stellen weiterzugeben.
Beirat wollte sich nicht zu Entscheidung drängen lassen
Noch weitere Fragen blieben offen: Woher sollen die vielen Erzieher für die neuen Gruppen kommen? Schon jetzt gibt es in Bremen einen Mangel an ausgebildeten Pädagogen. Laut Büchl hat die Behörde schon Ideen, wie ausreichend Mitarbeiter gefunden werden können – spruchreif seien diese Pläne noch nicht, sie versprach aber, dass die Anzahl der Kinder pro Gruppe nicht erhöht werde
„Es wäre schön, wenn Sie heute ihre Zustimmung zu den Standorten geben, damit wir pünktlich zum neuen Kita-Jahr mit dem Bau fertig sind“, bat Büchl. Doch der Großteil des Beirats wollte sein O.K. noch nicht geben. „Wir alle wollen die Kitas – aber für eine konkrete Entscheidung brauchen wir die nötigen Infos“, so Michael Horn (Die Linke).
Der Beirat habe sich schon oft von der Behörde drängen lassen, Entscheidungen vorschnell zu treffen, sagte auch Yvonne Averwerser. „Die Projekte wurden aber trotzdem nie pünktlich fertig“, so die CDU-Fraktionssprecherin.
Die Entscheidung hat der Beirat schließlich vertagt: Im Bauausschuss am 31. Januar, ab 18 Uhr, wird das Thema noch einmal verhandelt. Behörden- und Schulvertreter werden eingeladen. Auch Bürger können zum ersten Teil der Sitzung kommen.