Mit batteriebetriebenen Bussen in die Zukunft

Sie rollen von der Neuen Vahr Nord bis nach Huchting: Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) setzt seit vergangenem Herbst erstmals zwei komplett batteriebetriebene Elektrobusse im Alltag ein. Insgesamt drei Jahre lang will das Verkehrsunternehmen die Alltagstauglichkeit auf den Bremer Strecken testen. Wie ist die Resonanz nach den ersten Monaten?

Moderne Elektrobusse sind oft mit einem sogenannten Hybrid-Antrieb ausgerüstet, der im Falle einer leeren Batterie eine Weiterfahrt mit herkömmlichem Treibstoff ermöglicht. Nicht so in Bremen: „Wir haben uns für einen reinen Elektroantrieb entschieden, weil andere Techniken aus unserer Sicht nur Brückentechnologien sind“, so Holling. „Es ist eine Zukunftstechnologie, die derzeit allerdings noch mit Hürden verbunden ist.“ So seien bei den in Kleinserie gefertigten Elektrobussen immer wieder Anpassungen in der Software nötig. Aktuell befinden sich auch die beiden Sileo-Modelle zur Kalibrierung beim Hersteller in Salzgitter, sie sollen jedoch in Kürze wieder auf der Teststrecke fahren.

Die Resonanz auf die Busse ist sehr gut

Insgesamt ist das Verkehrsunternehmen zufrieden mit der bisherigen Testphase: „Die Resonanz und Alltagstauglichkeit bei Fahrgästen und Fahrern ist gut“, sagt BSAG-Sprecher Andreas Holling. Das Fahren mit den elektrisch betriebenen Fahrzeugen des Herstellers Sileo sei ruhiger und gleichmäßiger als bei Dieselbussen, so Holling. Das wüssten sowohl die Fahrgäste als auch die Fahrer der Linien 29 und 52 zu schätzen, auf denen die Elektrobusse derzeit unterwegs sind. In diesem Jahr soll ein weiteres elektrisch betriebenes Modell eines niederländischen Herstellers dazukommen.

Elektrobusse sind in Bremen nicht neu. Bereits seit Anfang 2013 hatte die BSAG alternative Antriebstechniken in ihrem Verkehrsnetz getestet. Insgesamt fünf Fahrzeuge wurden so in den vergangenen drei Jahren schon erprobt, drei davon im Linieneinsatz. Mit dem seit Herbst eingesetzten Sileo 12, der eine Reichweite von 250 Kilometern hat, werde jedoch erstmals ein Fahrzeug eingesetzt, das auf der Teststrecke ohne Zwischenstopp auskomme, erläutert Holling. Die elektrisch betriebenen Busse werden bei der BSAG über Nacht aufgeladen.

Testphase mit Fahrgästen

Bestehen die Elektrobusse weiterhin die Prüfung ihrer Alltagstauglichkeit, sollen sie danach auch vermehrt auf innerstädtischen Linien eingesetzt werden. Das könnte Bremen künftig ein weiteres Stück dabei voranbringen, die Werte für Feinstaub und Kohlendioxid zu mindern. „Gemeinsam mit unseren Fahrgästen werden wir nach der Testphase hier auf unseren Straßen über die weitere, richtige Entwicklung der Mobilität in Bremen entscheiden“, sagt Hajo Müller, kaufmännischer Vorstand und Sprecher des BSAG-Vorstands.