Der Unfall hatte sich am Mittwochnachmittag auf der A1 zwischen der Auffahrt Oyten und dem Bremer Kreuz ereignet. Ein 45-jähriger Lkw-Fahrer war am Stauende in einen Sattelzug gekracht. Dabei wurde er in seinem Führerhaus eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Laut Polizei entstanden bei dem Unglück zudem rund 90.000 Euro Schaden.
„Nicht gebildete Rettungsgasse macht uns wütend“
Was dann die Helfer von der Feuerwehr auf ihrem Weg zur Unfallstelle erlebten, haben sie auf Video dokumentiert. „Das war gestern unbegreiflich“, sagt Ortsbrandmeister Jens Rebers dem WESER REPORT. So sehen das auch viele Betrachter des Videos, wie den Kommentaren zu entnehmen ist. Das Video ist mittlerweile auf Facebook bereits annähernd 190.000 Mal angeschaut und über 2.700 Mal geteilt worden.
Die Brandbekämpfer machen in dem Facebook-Post ihrem Unmut Luft: „Die nicht gebildete Rettungsgasse macht uns wütend! Wir versuchen Leben zu retten und werden durch Ignoranz und Doofheit behindert!“, kommentiert die Feuerwehr.
Lkw stehen in Zweierreihen
Gleich mehrere Dinge ärgern die Retter: Einerseits wurde das Video aus dem sechsten Einsatzfahrzeug aufgenommen. Das heißt, das sich bereits fünf andere Fahrzeuge zuvor ihren Weg durch eine Gasse gebahnt haben müssen. „Die Fahrzeugführer machen die Spur gleich wieder dicht“, klagt Rebers.
„Liebe Leute, was ist daran so schwer??? Wir könnten kotzen“, heißt es weiter. Und: „übrigens war schon 2 Kilometer vor dem Stau ein Überholverbot für LKWs ausgeschildert.“ Tatsächlich sind auf den Aufnahmen zahlreiche Brummis auf der zweiten Spur zu sehen, wodurch sich die Gasse offensichtlich verkleinert. „Dass da Lkw in Zweierreihen stehen, ist unbegreiflich“, so Rebers.
Strafe „muss den Autofahrern wehtun“
Warum das mit dem Bilden der Rettungsgassen immer wieder nicht funktioniert, kann sich der Ortsbrandmeister nicht erklären. Eine Strafe für das Nichtbilden einer Rettungsgasse liegt bei 20 Euro, in seinen Augen viel zu wenig. „Anscheinend muss den Autofahrern das erst wehtun“, sagt er, damit es funktioniere.