Ute Gartmann und Matthias Höllings schwelgen in Geschichten aus den 60er Jahren. Höllings hat sie aufgeschrieben und Gartmann präsentiert sie in der Buchhandlung Schatulle. Foto: Möller Ute Gartmann und Matthias Höllings schwelgen in Geschichten aus den 60er Jahren. Höllings hat sie aufgeschrieben und Gartmann präsentiert sie in der Buchhandlung Schatulle. Foto: Möller
Neuerscheinungen

Geschichten und Historisches im Kleinformat

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Matthias Höllings hat etwas zu erzählen. Seine Geschichten spiegeln oft Zeitgeschichte wider. Weil dies nicht nur sehr unterhaltsam, sondern auch lehrreich ist, hat er begonnen, seine Erinnerungen aufzuschreiben.

Matthias Höllings hat jetzt viel mehr Zeit. Im Sommer hat der 65-Jährige „die große Bühne“ verlassen. Der gebürtige Bremerhavener war fast 20 Jahre Pressesprecher der Bremer Stadthalle, also weit länger, als der Kulturtempel unter den Namen unterschiedlicher Sponsoren an die Öffentlichkeit tritt. Er hat dort nicht nur die Werbetrommel fürs Showbusiness und sportliche Großveranstaltungen gerührt, Höllings hat die Stars, die in die Halle kamen, auch hautnah erlebt.

Manche Rock- und Popgröße in der Garderobe aufgesucht. Wenn dann ein Autogramm ins Gästebuch der Stadthalle geschrieben war, blieb oft Zeit für einen Schnack. Und den führt Höllings professionell, hat er zuvor doch schon für Bremer Stadtmagazine gearbeitet, kennt das Metier der Berichterstattung auch von dieser Seite.  

Mehr oder weniger Wissenswertes

Er, der gerne Anekdoten und mehr oder weniger Wissenswertes zum Besten gibt, wurde gefragt, warum er daraus kein Buch machen könne. Schließlich würden viel mehr Menschen Interesse an solchen Geschichten, insbesondere aus den 60er Jahren, haben, als Höllings persönlich zum Weitererzählen treffen könne.

Die Idee hat er mit sich herumgetragen, seit er nicht mehr jeden Tag mit dem Zug zur Arbeit nach Bremen fährt, hat er die Zeit gut genutzt. Höllings begann nicht nur, die Texte zu schreiben, er hat sich auch damit auseinandergesetzt, wie der Rezipient diese aufnimmt. Seine Geschichte ist die Aneinanderreihung von vielen Kurzgeschichten, also will er es gleichsam häppchenweise tun, jeweils eine Story in einem Druckwerk, illustriert mit zum Teil unveröffentlichten Bildern Bremer Fotografen. Höllings erzählt von einem, der mit einem Zelt auf den Schultern nach London reiste, obwohl es dort gar keinen Campingplatz gibt, jemandem, der bei Sturm und Dauerregen im Matsch lag, nur um den Gitarristen Jimi Hendrix zu sehen, oder dem, der tausende von Euro für eine eine goldene Schallplatte der Beatles hinlegte. Alle diese Erzählungen beruhen auf wahren Begebenheiten, und  Matthias Höllings hat sie selber erfahren,  ja durchlebt.

Auf 64 Seiten jeweils eine geschlossene Handlung

Dass er die Geschichten in Form kleiner Heftchen publizierte, beruhte auch auf eigener Erfahrung: „Ich habe mich daran erinnert, dass ich früher für meine Tochter aus diesen kleinen Pixi-Büchern vorgelesen habe“, so Höllings. Pro Heftchen gab es eine abgeschlossene Geschichte. Daran anlehnend hat er sich für ein ähnliches Format entschieden, aber auch ein bekanntes: seine Hefte gibt er in der Größe eines CD-Booklets heraus. Jeweils auf 64 Seiten fasst er einen Schwank aus seinem Leben zusammen. „Fürs Zwischendurch-Lesen, in der Bahn, im Café oder Zuhause vor dem Schlafengehen“, schmunzelt er.

Blieb noch der Vertriebsweg. Höllings hat seine Heftchen, fünf sind bereits fertig und gedruckt, über ein Dutzend weitere hätte er wohl noch in petto, im Selbstverlag gedruckt. Man kann sie über seine Webseite www.das64er.de ordern oder in der Buchhandlung Schatulle zuerst einmal in den Heften blättern. Ute Gartmann hat gerne einen ganzen Tisch dekoriert, mit Höllings Anekdoten aus den 60er Jahren und weiterer Literatur über Größen jener Zeit.

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