Sabine Röding lässt sich von Jan Bera die frischen Salate im Gewächshaus zeigen.Foto: Möller Sabine Röding lässt sich von Jan Bera die frischen Salate im Gewächshaus zeigen.Foto: Möller
Gemüse im verein

Von der Süße einer herzförmigen Tomate verführt

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„Unsere Wurzeln sind manchmal etwas krumm, trotzdem stehe ich hinter der Qualität meiner Erzeugnisse“, sagt Jan Bera. Der 35-Jährige baut im Gärtnerhof Oldendorf Kräuter, Salat und Gemüse an.

Rund drei Hektar Ackerland und dazu noch gut 2.000 Quadratmeter Gewächshausfläche bewirtschaftet Jan Bera nach strengen Ökostandoards des Demeterverbandes. Seit 2012 ist er Pächter des Gärtnerhofes Oldendorf, er verschreibt sich der biologisch-dynamischen Anbauweise und des Prinzips einer solidarischen Landwirtschaft.

Die Vermarktung seiner Produktion gibt er in die Hände eines Vereins. So kommen dann in den Hofladen auch keine Kunden, sondern Mitglieder. Die verpflichten sich zu monatlichen Zahlungen und holen sich dafür ihren Ernteteil selbst ab.

Erzeugnisse überzeugen durch Geschmack

„Ich wurde ganz klar mit der herzförmigen Tomate ‚Rütje‘ verführt“, schmunzelt Sabine Röding. Der Gärtnerhof produziert nicht nur fair und ökologisch, seine Früchte gelten auch noch als besonders schmackhaft. „‚Rütje‘ ist eine Züchtung von Ulrike Behrendt, die süße Cocktailtomate hat schon viele, die davon probiert haben, von unserer Ernte begeistert, die Frucht hat geradezu Suchtcharakter“, gibt Bera blinzelnd zu. „Zu 50 Prozent greifen wir auf eigenes Saatgut zurück“, sagt Bera. Rindermist und Kleegras werden als Dünger verwendet.

Sabine Röding kommt einmal pro Woche und versorgt sich mit frischem Salat und saisonalem Gemüse. „Ich musste lernen, dass die Erzeugnisse vom Gärtnerhof nicht nur regional, sondern auch saisonal sind“, sagt sie. So habe sie eben lernen müssen, im Sommer Gemüse einzukochen, wenn sie im Winter davon profitieren möchte. Im Depot des Gärtnerhofes hat sie gerade eine Mitteilung für die anderen Mitglieder an einer Tafel aufgehängt: „Jemand kann meinen Kürbisanteil mitnehmen.“

Auch untereinander Solidarität zeigen

Die im Verein zusammengeschlossenen Nutzer der Ernte sind solidarisch mit dem Hofbetreiber, indem sie ihm fürs ganze Jahr die Abnahme seiner Produkte garantieren. Sie sind aber auch untereinander solidarisch, so zahlen sie alle zusammen einen fairen Preis für die Ernte des ganzen Jahres, untereinander werden sie, je nach eigener Einkommenslage, dabei aber ganz unterschiedlich mit Beiträgen herangezogen.

Hofführungen gehören übrigens auch zum Konzept der solidarischen Landwirtschaft, Kontakt kann dafür unter www.gaertnerhof-oldendorf.de aufgenommen werden.

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