Eine Ära ist zu Ende: Wolfgang Apel, Vorsitzender des Bremer Tierschutzvereins, ist am Samstag nach schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren verstorben. Das teilt der Bremer Tierschutzverein am Montag mit. Als Träger des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse sowie langjähriges Vorstandsmitglied diverser Tierschutzkommissionen und Stiftungen habe Wolfgang Apel als prominentestes Gesicht im deutschen Tierschutz gegolten. In Bremen leitete er fast 40 Jahre die Geschicke des Vereins.
1978 wurde Wolfgang Apel zum Vorsitzenden des Bremer Tierschutzvereins gewählt und war mit 27 Jahren der jüngste Vorsitzende seit Bestehen des Vereins. Seine Tätigkeit war von Anfang an ehrenamtlich – und doch investierte er laut Tierschutzverein fast seine gesamte Freizeit in den Aufbau und Erhalt des Bremer Tierschutzvereins und dessen Tierheim.
Apel kämpfte gegen Affenversuche an Uni Bremen
Das Bremer Tierheim sei damals noch eine kleine marode Fläche gewesen, doch mit viel Engagement und Tatkraft setzte Apel seine Ideen durch – und, unterstützt von vielen Mitgliedern, entstanden nach und nach die ersten Gebäude und Unterkünfte für die Tiere. Heute sei das „Dorf der Tiere“ eines der schönsten und modernsten Tierheime in Deutschland, würdigt der Verein die Arbeit seines langjährigen Vorsitzenden.
„Tierschutz ist kein Job, sondern eine Aufgabe“ – so habe Apel sein Engagement oft beschrieben und sich den Tierschutz zur Lebensaufgabe gemacht. Über 30 Jahre habe er an der Spitze des Deutschen Tierschutzbundes für das Wohl und das Recht der Tiere gekämpft. So habe er unter anderem von Anfang an gegen die Affenversuche an der Universität Bremen gekämpft und die Verbandsklage im Land Bremen durchgesetzt.
Der Bremer Tierschutzverein sei stolz darauf, dass mit Wolfgang Apel ein Bremer Tierschützer auf Bundesebene und in Europa viel bewegt hat, wie beim Kampf gegen Tiertransporte, gegen Tierversuche und für mehr Tierschutz in der Landwirtschaft. Im Jahr 2005 wurde ihm für seinen Einsatz das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.
Tierheim-Mitarbeiter wollen Andenken bewahren
„Wer nicht kämpft, kann nicht gewinnen“, das war von Anfang an die Philosophie von Wolfgang Apel, schreibt der Tierschutzverein. Dieses Motto habe ihn sein Leben lang begleitet und ihn in seinem Handeln immer wieder bestärkt.
Seinen eigenen Kampf habe er am Samstag leider verloren. Sein Tod sei ein großer Verlust für den Bremer Tierschutzverein. Der Vorstand und die MitarbeiterInnen des Bremer Tierschutzvereins und des Bremer Tierheims nehmen in tiefer Dankbarkeit Abschied und werden ihm ein würdiges Andenken bewahren.
Tierfreunde, die einen letzten Gruß hinterlassen möchten, können sich zu den Öffnungszeiten des Tierheims (16 – 18 Uhr) im Kondolenzbuch im Tierheimbüro eintragen.