Noch läuft nicht alles rund mit dem WLAN in Bremer Bussen und Bahnen. Foto: Barth Noch läuft nicht alles rund mit dem WLAN in Bremer Bussen und Bahnen. Foto: Barth
Befragung

Wie die BSAG mit ihren WLAN-Problemen umgeht

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Jeder Vierte nutzt das WLAN in Bussen und Bahnen wegen technischer Probleme nicht. Das hat eine Umfrage der BSAG ergeben. Das Verkehrsunternehmen will nachbessern und die Ursachen bei den Kunden erfragen.

 

Wer sich mit seinem Smartphone in das Netzwerk der BSAG einloggen will, hat zurzeit noch regelmäßig Probleme. „Oftmals geht es zum Beispiel nach dem Einloggen einfach nicht weiter, obwohl wir theoretisch in jeder Test-Bahn rund 500 Zugänge anbieten“, erklärt Vorstandssprecher Hajo Müller.

Trotzdem bewerten 68 Prozent das Angebot als positiv oder sogar sehr positiv. Welche Schwierigkeiten dazu führen, dass 25 Prozent der Fahrgäste trotzdem angeben, technische Probleme mit dem Bus- und Bahn-Internet zu haben, ist noch unklar.

BSAG will noch einmal Fragen zum WLAN stellen

Das will das Unternehmen mit einer zweiten Befragung seiner Kunden im Februar herausfinden. „Offenbar müssen die Systeme genau auf den jeweiligen Einsatzraum und seine technischen Besonderheiten kalibriert werden“, so Müller.

Eine erste Umfrage im Dezember, deren Ergebnisse dem Weser Report vorliegen, hat gezeigt, dass 80 Prozent der 1.378 Befragten wissen, dass es in einigen Bremer Bussen und Bahnen kostenloses Internet gibt.

60 Prozent der Befragten nutzen das WLAN

60 Prozent nutzen das Angebot auch selbst, meist um E-Mails oder WhatsApp-Nachrichten zu schreiben. Weit abgeschlagen ist die Nutzung von Streaming-Diensten (13 Prozent). Das könnte auch daran liegen, dass die BSAG das Datenvolumen in der seit September laufenden Testphase auf 50 Megabyte pro Tag und Nutzer beschränkt.

„Wir sind erst einmal klein rangegangen, um zu sehen, was nötig ist“, sagt BSAG-Sprecher Jens-Christian Meyer. 28 Prozent der Nutzer reicht dieses Volumen laut Umfrage „voll und ganz“ aus, jedem fünften Befragten reichen 50 MB „ganz und gar nicht“. Laut BSAG erreichen 84 Prozent der Nutzer die maximale Datenmenge nicht.

Hamburg will Online-Angebot ausweiten

Im benachbarten Hamburg ist zurzeit jeder zehnte der insgesamt 1.000 Busse mit WLAN ausgestattet. Auch die Hamburger Hochbahn AG limitiert das Datenvolumen, allerdings auf 100 Megabyte pro Nutzer und Tag.

Im Frühjahr soll aus dem Pilotprojekt ein flächendeckendes Angebot werden. Das Programm solle auf alle Busse und U-Bahn-Haltestellen ausgerollt werden, sagt Sprecher Christoph Kreienbaum. „Richtige technische Schwierigkeiten sind bisher nicht aufgetreten“, sagt er.

Berliner warten auf Testergebnisse

Auch die Berliner Verkehrsbetriebe haben nach eigenen Angaben keine größeren technischen Probleme. Bis Ende des Jahres hatten die Hauptstädter 30 „Online-Busse“ im Rahmen eines Tests im Einsatz – anders als in Bremen ohne Datenlimit.

„Die Testergebnisse werden zurzeit ausgewertet. Erst danach wird über mögliche Ausbaupläne entschieden“, teilt Sprecher Markus Falkner mit.

Hannoveraner meist offline unterwegs

Fast völlig offline sind Bus-Passagiere in Hannover unterwegs. „Die üstra hat über die drei mit WLAN ausgestatteten E-Busse hinaus aktuell keine weiteren Planungen für WLAN in Bussen und Bahnen“, sagt Pressesprecher Udo Iwannek.

Bei der BSAG ist man hingegen überzeugt, dass es ohne Internet in Bus und Bahn langfristig nicht geht. „Ziel ist ein verlässliches, funktionierendes WLAN-System für unsere Fahrgäste in der nächsten Geräte- und Softwaregeneration“, sagt Müller.

Haltestellen-Internet in Bremen kein Thema

In welcher Form das Projekt WLAN fortgeführt oder sogar ausgeweitet wird, will das Unternehmen nach der nächsten Befragungsrunde entscheiden. Bisher sind zehn der 120 Straßenbahnen und 30 der 220 Busse „online“. Internet an Haltestellen ist bei der BSAG kein Thema. „Die Haltestellen gehören nicht uns, sondern der Stadt“, sagt Meyer.

Dr. Jürgen Klimpel vom Bremer Landesverband des Fahrgastverbands Pro Bahn sieht das Thema WLAN mit gemischten Gefühlen. Die Aufrüstung entspreche dem Zeitgeist und sei nicht aufzuhalten. „Aber das Kerngeschäft der Verkehrsbetriebe muss trotzdem im Mittelpunkt stehen.“

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