Motschmann oder Hornhues? Wer darf auf der Pole-Position in den Bundestagswahlkampf starten? Foto: pv Motschmann oder Hornhues? Wer darf auf der Pole-Position in den Bundestagswahlkampf starten? Foto: pv
Bundestagswahl 2017

Wer bekommt das sichere CDU-Ticket nach Berlin?

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Soll Elisabeth Motschmann oder Bettina Hornhues den ersten CDU-Listenplatz für die Bundestagswahl bekommen? Nur, wer an dieser Stelle kandidiert, darf so gut wie sicher auch in den nächsten vier Jahren in Berlin bleiben.

Am 13. März wollen die Christdemokraten darüber entscheiden, welcher Politikerin sie das fast sichere Ticket nach Berlin geben wollen. In den Reihen der CDU ist durchaus umstritten, mit welcher Spitzenkandidatin die Partei ins Rennen gehen sollte. Denn es ist gut möglich, dass eine der beiden Bundestagsabgeordneten nach der nächsten Wahl die Koffer in Berlin packen muss.

Dass die FDP 2013 nicht in den Bundestag einziehen konnte und dementsprechend mehr Mandate für die großen Parteien zur Verfügung standen sowie ein überdurchschnittlich gutes Wahlergebnis gelten als Grund dafür, dass zurzeit mit Motschmann und Hornhues überhaupt zwei Bremer Christdemokraten im Parlament sitzen.

Zwei CDU-Mandate gelten als unwahrscheinlich

Das war zum letzten Mal 1994 bis 1998 der Fall. Eine Wiederholung gilt zwar nicht als unmöglich, aber unwahrscheinlich. Umso bedeutender ist deshalb bei der kommenden Wahl, welcher Kandidat den ersten Listenplatz erhält und damit so gut wie sicher weiter in Berlin Politik machen darf.

Aus Parteikreisen ist zu hören, dass Landesvorsitzender Jörg Kastendiek die Pole-Position fest Elisabeth Motschmann versprochen hat. Sie hatte als Spitzenkandidatin den Bürgerschaftswahlkampf 2015 angeführt, als sich sonst niemand fand, der diesen Job machen wollte.

Kastendiek bestreitet Verabredung

„Das hat die Bremer CDU vor einer Blamage bewahrt“, sagt ein Parteikollege. Von einer solchen Verabredung will Kastendiek aber nichts wissen. „Ich wüsste nicht, wer ihr eine solche Garantie geben könnte“, sagt der Landesvorsitzende.

Wen der Vorstand für den vorderen Listenplatz vorschlagen wird, werde erst wenige Tage vor der Delegiertenabstimmung am 13. März entschieden. „Wir werden das in Ruhe beraten“, sagt er. Die Entscheidung liege dann ohnehin bei den Delegierten.

Beide Politikerinnen wollen weiter in Berlin bleiben

Unumstritten wäre Motschmann als Listenerste in den eigenen Reihen jedenfalls nicht. „Viele tragen ihr nach, wie sie sich nach der Bürgerschaftswahl verhalten hat“, sagt ein Parteikollege.

Nachdem die CDU den Sprung in die Bremer Regierung nicht geschafft hatte, wollte Motschmann von der Bürgerschaft nichts wissen und verschwand nach Berlin. „Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, wie ich mich nach der Wahl verhalte“, sagt hingegen Motschmann. Diese Entscheidung sei außerdem nach Rücksprache mit der Partei gefallen.

Die 64-Jährige lässt keinen Zweifel daran, dass sie in Berlin bleiben will. „Wir kämpfen für beide Mandate“, sagt sie diplomatisch. Auch Bettina Hornhues will in der Hauptstadt bleiben. Dass sie gleichzeitig eine Familie mit drei Kindern sowie Bundestags- und Beiratsmandat in Burglesum managt, sorgt innerhalb der Partei für Anerkennung. Ob sie in Berlin bleiben will? – „Ja, natürlich.“

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