„Alle Ausstellungen befassen sich mit dem, was wir bisher nicht gemacht haben“, sagt Marita Lingel, Vorsitzende des Achimer Kunstvereins (KVA). Sie meint: Fotografie. Künstlerische Fotografie sei ein Massenmedium geworden, so Kunstverein-Kuratorin Ingrid Klöpper. „Wir wollen die reine Fotokunst rauspicken“, ergänzt sie. Also Künstler, die ihren Weg möglichst ohne digitale Bearbeitung mit marktüblichen Bildprogrammen gehen.
Drei Ausstellungen im Haus Hünenburg
Den Auftakt macht die Ausstellung „Material und Bedeutung“ von Michael Rippl (5. März bis 14. Mai) im Haus Hünenburg. Rippls Grundlage sind seine Polaroid-Fotos. „Er setzt sie in eine Art malerische Darstellung um“, erklärt Klöpper. Seine abstrakten Ergebnisse erzielt der Künstler dabei mit manuellen Bearbeitungstechniken.
„Vorwärts immer“ lautet der Titel der Ausstellung von Caspar Sessler (31. Mai bis 30. Juli). Die Grundlage der Werke des Bremer Künstlers sind Archivfotos, meist von historischen Orten. Seine Fotos aus der Gegenwart baut er in die Bilder ein und setzt somit Orte über einen großen Zeitraum in Szene. Für die Ausstellung im Haus Hünenburg fertigt er mithilfe alter Fotos der Achimer Geschichtswerkstatt einige Bilder aus Achim an.
45 Jahre alte Hasselblad
Eine weitere Ausstellung im Haus Hünenburg heißt „Lichtblicke und Schattenfugen“ (6. August bis 15. Oktober). Katharina Leinweber fügt dort ihre Fotografien zu Collagen zusammen – ohne digitale Bearbeitung, sondern von Hand.
„Jeanne Fredac arbeitet ganz analog mit einer 45 Jahre alten Hasselblad, ohne Bildmanipulationen“, so Klöpper. Die Berliner Künstlerin fotografiert „Verlassene Orte“ und geht dabei auch der Frage nach: „Wie gehen wir mit Geschichte um?“ Zu sehen sind die Bilder im Achimer Rathaus (3. bis 30. September).
Gemeinsame Ausstellung von Kasch und Kunstverein
Kornelia Kirschner-Liss und Manfred Kirschner, Geschwister mit Achimer Wurzeln, präsentieren ihre Bilder in der Ausstellung „Unvollendete Vergangenheit“ im Kasch (24. September bis 22. Dezember). Interessant sei „die Entdeckung von gewöhnlichen Sachen, die durch die Fotografie hervorgehoben werden“, so Andreas Hein-Köcher vom Kasch. Es ist das erste Mal seit rund drei Jahren, dass der KVA und das Kasch gemeinsam eine Ausstellung organisieren.
Zudem veranstaltet der KVA unter anderem eine Kunstfahrt ins Haus der Photographie nach Hamburg (18. März), zeigt den Film „Finding Vivian Maier im Koki Achim (23. März) und veranstaltet eine Lesung mit dem Kunstwissenschaftler Dr. Detlef Stein im Kasch (15. Februar). Das ganze Programm und weitere Infos unter auf der Homepage des Kunstvereins.