Nach dem neuen Konzept der offenen Jugendarbeit sollten eigentlich vor allem Angebote für Jugendliche ab zehn unterstützt werden. Der Controlling-Ausschuss (CA) Huchting hat trotzdem auch Projekte für Kinder ausgewählt.
Stadtteilfarm wird weiter unterstützt
Manche Verluste kann Geld nicht einfach ersetzen. So ist es wohl mit Moritz – das Voltigierpferd der Stadtteilfarm ist vor kurzem gestorben. „Wir sind alle noch in Trauer, es sind sehr viele Tränen geflossen“, erzählte Jürgen Rieche bei der Beiratssitzung am Montagabend.
Doch auch wenn Moritz als „pädagogischer Mitarbeiter“ (so die interne Bezeichnung für die Tiere auf der Stadtteilfarm) sicher nicht so ohne weiteres zu ersetzen ist:
Mit den 169.000 Euro, die der Stadtteilfarm auf der Sitzung aus den Mitteln der Offenen Jugendarbeit zugestanden wurden, kann zumindest die Arbeit auf der Farm auch 2017 weitergehen.
Neues Rahmenkonzept konzentriert sich auf Jugendliche
Lange schien das zwar wahrscheinlich, war aber nicht komplett abgesichert: Bremen hat ein neues Rahmenkonzept verabschiedet, nachdem aus der offenen Jugendarbeit „grundsätzlich“ Projekte für Zehn- bis 21-Jährige gefördert werden sollen.
Bisher waren Projekte für Acht- bis 18-Jährige förderfähig. Insbesondere für die Stadtteilfarm (aber auch für einige andere Träger) ein Problem: Die Hälfte ihrer Besucher sind jünger.
Mittel wurden trotzdem auch an Kinder verteilt
Der Controlling-Ausschuss (mit Vertretern von Beirat, Ortsamt, zwei Stadtteil-Einrichtungen und dem Amt für soziale Dienste), der für die Verteilung der Mittel zuständig ist, hat dieses Jahr einfach weitergemacht wie bisher:
Einrichtungen, deren Projekte als sinnvoll, passend und durchdacht empfunden wurden, werden weiterhin gefördert – auch dann, wenn sie sich an jüngere Kinder richten.
Beirat und Träger haben Fachkompetenz
Laut Aussage von Timon Grönert, der seit Kurzem beim Amt für Soziale Dienste für den Bereich Huchting zuständig ist, hat der Runde Tisch seine Kompetenzen damit nicht überschritten.
„Es gibt die Aussage der Sozialbehörde, dass der Beirat und die Träger vor Ort die Fachkompetenz haben. Sie dürfen weiter so entscheiden, wie sie wollen.“
Rechtlich auf dünnem Eis
Rieche von der Stadtteilfarm, aber auch viele Beiratsmitglieder, haben trotzdem Angst, sich rechtlich auf dünnem Eis zu bewegen. „Wir brauchen diese Erlaubnis schriftlich“, so Yvonne Averwerser (CDU).
„Wenn uns jemand an den Karren fahren will, dann schafft er das auch“, ergänzte Rieche. Der Beirat beschloss daher einstimmig, dass die Sozialbehörde ihr Rahmenkonzept wieder ändern solle.
Insgesamt bekommt Huchting mehr Geld
Insgesamt gibt es im Übrigen auch Grund zur Freude: Dem Stadtteil Huchting wurden dieses Jahr fast 80.000 Euro mehr zur Verteilung bewilligt als 2016 – insgesamt 653.000 Euro. Das ist zwar immer noch nicht alles, was Huchting laut Verteilungsschlüssel zusteht – „aber schon viel Geld“, so Rieche.
Profitiert haben neben der Stadtteilfarm etwa Alten Eichen, die von ihren gut 108.000 Euro beispielsweise ihre Jungengruppen und das Rap-Projekt unterstützt. Aber auch der Mädchentreff und das Jugendfreizeitheim werden gefördert.
Leer ausgegangen sind unter anderem die Pfadfinder, die gerne 4.200 Euro für die Miete ihres Heims gehabt hätten. Da sie in den vergangenen Monaten keine Anführer hatten, hat aber niemand den Antrag gestellt. Für die Pfadfinder ist aber trotzdem noch nicht alles zu spät: Noch gibt es 16.578 Euro an Restmitteln.