Noch bevor die ersten Urnen oder Särge in das neue Gemeinschaftsgrab gebettet werden können, gestalten die beteiligten Gärtner diese vorab komplett fertig. Die Hinterbliebenen sollen sich für eine fertige Grabstelle entscheiden können. Vertreter der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Heilig-Geist unterzeichneten dafür einen Vertrag mit der Nordwestdeutschen Treuhandstelle für Dauergrabpflege und den Delmenhorster Firmen Grabmale Walter, Blumen Bremermann und Blumen Kessler.
Start für den Bau der Anlage soll noch im Frühjahr sein. Ab dem Spätsommer könnten dann die ersten Verstorbenen dort ihre letzte Ruhestätte finden. Das etwa 51 Quadratmeter große Gemeinschaftsgrab soll Platz für 60 Einzelurnen, 15 Partnergräber und zwei Särge bieten. Die Grabstellen sind nicht anonym. Die Namen werden auf mehrseitigen Grabmalen genannt.
Treuhandstelle sichert Grabpflege
Die Beisetzungen sind verbunden mit dem Abschluss eines Treuhandvertrages mit der Nordwestdeutschen Treuhandstelle für Dauergrabpflege GmbH in Bremen. Diese stellt die Grabpflege für die gesamte Ruhezeit von 25 beziehungsweise 30 Jahren sicher und deckt auch die anteiligen Kosten für die Gemeinschaftsgrabmale inklusive Inschrift ab.
1.999 Euro zuzüglich Friedhofsgebühren von aktuell 768 Euro kostet ein einzelnes Urnengrab. Partnergräber für zwei Urnen kosten 4.200 Euro. Für die Bestattung eines Sarges in der Gemeinschaftsanlage fallen 6.500 Euro plus 1.432 Euro Friedhofsgebühren an.
Kosten für gesamte Ruhezeit bezahlt
Damit sind dann alle Kosten für die gesamte Ruhezeit bezahlt. „Es werden keine Nachforderungen erhoben“, versichert Joachim Meyer-Rehberg von der Treuhandstelle. Das eingezahlte Geld werde festverzinslich angelegt und etwaige Preissteigerungen aus den Zinserträgen bestritten.
Mit dem für Delmenhorst neuen Produkt möchten Kirchengemeinde und Gärtner eine optisch ansprechende Alternative zu pflegefreien Rasengräbern schaffen. „Wir möchten dem Trend zu immer mehr Rasengräbern entgegen wirken“, sagt Friedhofsverwalter Ralf Behrmann. „Der Friedhof soll ein schöner Ort zur Trauerbewältigung bleiben.“
„Die Angehörigen brauchen einen Ort zum Trauern“, meint auch Kerstin Heinze von Blumen Kessler. Sie ist aufgrund der Erfahrung auf anderen Friedhöfen überzeugt: „Die Dinger laufen.“