Mensabau Huchting: Vorfreude mischt sich mit Sorge

Seit 2015 können Kinder an der Grundschule Delfter Straße auch am Nachmittag betreut werden – seitdem nämlich ist die Einrichtung eine offene Ganztagsschule. Schon 2013 wurde das beschlossen, doch komplett für den Ganztag ausgestattet ist die Schule bis heute nicht.

Ganztagsschule bald auch mit eigener Mensa

Was vor allem fehlt, ist eine Mensa, in der die Kinder mittags eine warme Mahlzeit bekommen können. Momentan gehen die Grundschüler daher zum Essen in die Mensa des benachbarten Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums.

Nachdem ein Jahr lang in dieser Angelegenheit nichts zu geschehen schien, gibt es nun doch einen Baubeschluss. Im kommenden Schuljahr soll die Mensa weitgehend nach den Vorstellungen der Schule gebaut werden.

Mensa kommt in den Innenhof

Was genau soll geschehen? Die Grundschule Delfter Straße ist im Wesentlichen ein Karree aus vier Fluren mit angrenzenden Klassenzimmern. Tum Teil sind diese mit einem zweiten Stockwerk überdacht. In der Mitte des Karrees besteht ein freier Innenhof. Der eigentliche Schulhof befindet sich im Nordosten des Gebäudes.

Der Innenhof soll nun zum Teil mit der neuen Mensa bebaut werden. 150 Kinder auf einmal sollen dort Platz finden. Links und rechts von der Mensa bleibt jeweils ein Teil des Innenhofs bestehen – diese abgegrenzten Räume unter freiem Himmel werden als „Grünes Klassenzimmer“ dienen.

Eine Küche und zusätzliche Differenzierungsräume

Auf einer der Längsseiten der Schule, dort, wo jetzt die Werkräume des Hausmeisters untergebracht sind, soll in Zukunft eine Küche untergebracht sein – vorerst eine reine Anlieferungsküche, die das Essen wohl weiterhin vom Caterer „BioBiss“ bezieht. Es gibt aber die Option, sie zu einer Frischeküche auszubauen. 

Über der künftigen Küche ist zur Zeit noch kein Stockwerk. In Zukunft aber sollen in der zweiten Etage drei Differenzierungsräume für Mathe, Deutsch und Bewegung untergebracht werden.

Mit dem Plan, die Mensa in den Innenhof zu bauen, hat die Baubehörde weitgehend die Wünsche der Schule umgesetzt. „Wir haben vehement gekämpft und sind dankbar, dass wir gehört wurden“, sagt Schulleiterin Brandt.

In Bauphase verkleinern Container den Schulhof

Doch bei aller Freude über den Mensabau sind mittlerweile auch einige Bedenken aufgetaucht: „Wir haben uns vorher nicht richtig klar gemacht, was das Bauen im Bestand bedeutet“, gibt die Schulleiterin zu.

Auf dem Schulhof sollen während des Baus die Container stehen.

Auf dem Schulhof werden im kommenden Schuljahr Container für einige Lerngruppen aufgestellt, die während der Bauarbeiten umziehen müssen. Zum Glück ist der Hof recht groß. Dennoch: Etwa die Hälfte der asphaltierten Fläche fällt zum Spielen weg.

Die Lerngruppen neben der neuen Küche müssen 2017/18 komplett aus ihren Klassenzimmern raus und stattdessen einen der Container nutzen. Betroffen davon ist unter anderem Dörte Ehlert, die Lehrerin einer Gruppe von Erst- und Zweitklässlern. „Mir ist das fast lieber so“, sagt sie, „besser als immer umzuziehen.“

Neuer Brandschutz bedeutet für Lerngruppen: Umziehen

Das nämlich wird auf die anderen Lerngruppen zukommen: Da mit der neuen Mensa auch das alte Schulgebäude verändert wird, muss der Brandschutz auch dort auf den neuesten Stand kommen. In allen Fluren und Klassenräumen wird dafür die Decke aufgerissen.

Jeweils für mehrere Wochen tauschen dann die Schüler und ihre Lehrer ihren Lernort gegen einen der Containerräume ein. „Für die Kinder ist das wahrscheinlich einfach spannend“, vermutet Brandt, „auf die Lehrer aber kommt ein Mehr an Organisationsarbeit zu.“

Umbau der Grundschule Delfter Straße soll ein Jahr dauern

Laut Peter Schulz, Sprecher von Immobilien Bremen, soll der Bau bis zum Schuljahresbeginn 2018/19 abgeschlossen sein. „Ein ehrgeiziger Plan“, findet Schulz selbst. „Aber wir müssen uns einfach bemühen, dass es klappt, um den Schulalltag nicht länger als unbedingt nötig zu ­stören.“

„Wir freuen uns, Differenzierungsräume und die Mensa werden die Schule noch viel attraktiver machen“, betont Schulleiterin Brandt noch einmal. „Aber wenn wir sehen, was da an Aufwand auf uns zukommt, denken wir schon: Huh!“