Wegen einer Baustelle steht eine Fahrspur weniger zur Verfügung. Foto: Schlie
Verkehr

Urlaubsstart im Baustellen-Nadelöhr der A1

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Schon jetzt ringt die A1-Großbaustelle zwischen Stuhr und Brinkum gerade Pendlern gute Nerven ab. Am Wochenende aber rechnen die Verantwortlichen mit deutlich mehr Verkehr, der durchs Nadelöhr muss. Die Ferien beginnen.

Offiziell beginnen die Osterferien zwar erst am kommenden Montag, aber schon ab Freitagnachmittag erwarten Experten erhöhten Reiseverkehr. „Los geht es am Freitagnachmittag und auch am Samstag wird ganztägig viel los sein“, sagt Nils Linge, Sprecher ADAC.

Denn nicht nur in Bremen, sondern auch in elf anderen Bundesländern beginnt die schulfreie Zeit. Zur besonderen Herausforderung für Autofahrer wird dabei die A1 zwischen Brinkum und Stuhr.

Dort wird die Fahrbahn in Richtung Hamburg gerade erneuert und der Verkehr auf die Gegenfahrbahn umgeleitet. Die Folge: Statt sechs stehen nur vier Spuren (zwei pro Fahrtrichtung) zur Verfügung.

20 bis 30 Prozent mehr Verkehr erwartet

Das führt auch schon jetzt unabhängig vom Reiseverkehr regelmäßig zu Stau, insbesondere dann, wenn viele Pendler unterwegs sind. „Wir gehen davon aus, dass in der Osterreisezeit die Verkehrsmenge um 20 bis 30 Prozent ansteigt“, sagt Joachim Delfs von der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, die für die Baustelle verantwortlich ist.

Delfs und Linge empfehlen Autofahrern deshalb dringend, sich schon vor dem Reiseantritt Gedanken über mögliche Alternativen zu machen. Google Maps und TomTom Livetraffic geben online zum Beispiel in Echtzeit Auskunft über die aktuelle Verkehrssituation und die zu erwartenden Verzögerungen.

Verkehrsbeeinflussungsanlage greift in Verkehr ein

„Zumindest der Beifahrer kann ja einen Blick ins Smartphone werfen“, sagt Linge. Wer das nicht tut, wird auf der Autobahn über die sogenannte Verkehrsbeeinflussungsanlage zumindest über einen Stau informiert.

„Mit ihr können wir auch in regelnder Weise in den Verkehr eingreifen“, erklärt Delfs. Wenn auf der A1 nichts mehr geht, würde Autofahrern aus Hamburg und Hannover so etwa eine Umfahrung der Baustelle nahegelegt. Für sie geht es dann über die A27 und dann über die B6/B75 durch Bremen und später zurück auf die A1.

In der Stadt sorgt der Umleitungsverkehr dann ebenfalls für deutlich mehr Verkehr. „Das ist eben die einzige Umleitung, die auch schwere Fahrzeuge nutzen können“, erklärt Martin Stellmann, Sprecher des Bremer Amts für Straßen und Verkehr.

Experten empfehlen günstige Reisezeit

Er empfiehlt Urlaubern, am kommenden Wochenende eine möglichst günstige Reisezeit zu wählen – und zwar am besten möglichst früh morgens oder spät abends. „Dann ist Luft auf den Straßen“, so Stellmann.

Schwieriger wird es, wenn es im Bereich der Langzeitbaustelle knallt. „Wenn die A1 nicht zur Verfügung steht, gibt es keine funktionierenden Alternativen“, sagt Stellmann. „Dann läuft uns auch die Stadt voll.“ Das hat sich unter anderem gezeigt, als in der vorvergangenen Woche ein Lkw-Fahrer das Stauende vor der Baustelle übersah. Mehrere Stunden war die Baustelle für die Bergungsarbeiten voll gesperrt.

Besser Stau ertragen als umfahren

Delfs erwartet aber nicht, dass die Unfallzahlen im Autobahnteilbereich baustellenbedingt steigen. „Wir haben dort keine superengen Zwei-Meter-Fahrspuren“, erklärt er. Mit Lampen würden Autofahrer außerdem durch die Verengung geleitet.

„Immer wenn es eng wird, kann es zu Unfällen kommen“, warnt hingegen Linge vom ADAC. Wenn plötzlich nichts mehr geht, ist sein Rat eindeutig: „Untersuchungen haben gezeigt, dass im Stau zu stehen oft weniger Zeit kostet als ihn zu umfahren.“

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