Wegen der gestiegenen Anmeldezahlen müssen einige Kita-Gruppen zunächst in Containern unterkommen. Das Problem: Im Bremer Süden werden nicht alle Kita-Container rechtzeitig fertig.
Keine Baugenehmigung für fünf Kita-Container
Auf dem Gelände Zwischen Dorpen, an der Grundschule Grolland, an der Bezirkssportanlage Süd, sowie an der Theodor-Billroth-Straße eröffnen die Übergangs-Kitas wohl erst acht bis zehn Wochen später. Für die Container dort liegt bisher noch keine Baugenehmigung vor.
Die Begründung: An den vier Standorten im Süden, sowie einem weiteren in Bremen-Nord (Schulgelände Helsinkistraße), sollen später auch noch dauerhafte Kindertagesstätten gebaut werden.
Planung an „Doppelstandorten“ komplizierter
„Zur Vorbereitung des Neubaus müssen wir noch eine Machbarkeitsstudie durchführen“, so Peter Schulz, Sprecher von Immobilien Bremen. „Wir müssen vorher ganz genau wissen, wo die Container nicht stören, wenn wir später zum Beispiel die Leitungen legen.“
Auf Sitzungen der einzelnen Beiräte in den Stadtteilen waren seitens des Bildungsressorts zuvor teilweise schon weitreichende Pläne vorgestellt worden. Detailliert beschrieben sie, wo Container und wo neue Gebäude hinkommen sollten.
Trotzdem gab es schon länger Zweifel, dass die Kitas rechtzeitig eröffnen können. Für Andreas Seele, den Leiter der Zentral-Eltern-Vertretung Bremen (ZEV), ist die komplizierte Planung keine Entschuldigung: „Es ist seit über sechs Jahren klar, dass Plätze fehlen“, sagt er. „Man hätte einfach früher anfangen müssen zu planen.“
Bei zu wenig Erziehern fallen weitere Kitas weg
Dass es für die Eltern und Kinder bis zur Eröffnung einen Ersatz gibt, scheint unwahrscheinlich. Und auch andere Kita-Gruppen können die betroffenen Kinder nicht vorläufig aufnehmen. Die zulässige Gruppengröße würde sonst überschritten, so Wolfgang Bahlmann, Geschäftsführer von Kita Bremen.
„Für die Kitas, bei denen sich eine Verzögerung abgezeichnet hat, gab es unsererseits noch überhaupt keine Zusagen. Andere Eltern haben aber vorläufige Zusagen erhalten“, so Bahlmann weiter. Für den Fall, dass sich nun bis August nicht genug Erzieher finden, könnten auch diese Gruppen wegfallen, so Bahlmann weiter. „Ich bin aber zuversichtlich.“
Eltern können Antrag auf Schadensersatz stellen
Über die Verzögerung wurde das Ortsamt Huchting von der Stadt nicht informiert. „Ich habe davon gehört – aber nicht von der Behörde“, so Huchtings Ortsamtsleiter Christian Schlesselmann
Kinder müssen mit ihrem ersten Kita-Tag daher noch länger warten. Und Mütter oder Väter, die bereits eingeplant hatten, ab dem 1. August wieder zu arbeiten, müssen entweder eine private Betreuung organisieren oder im schlimmsten Fall einen Verlust des Arbeitsplatzes riskieren.
Sehr viele Eltern, erzählt Seele, hätten sich bereits mit Fragen an die ZEV gewandt. Er empfiehlt ihnen, einen Antrag auf Schadensersatz zu stellen. Das schaffe zwar auch keinen Kita-Platz herbei. Doch die Chancen auf eine finanzielle Entschädigung, so Seele, seien gut.